Tour des Ecrins: GR54

Ich tauche ein. Ein in die gewaltige Alpenwelt Frankreichs. Schon als wir noch in der Bahn sitzen Türmen sich vorn am Horizont die schneebedeckten Gipfel. Sie werden immer größer und größer und eine Busfahrt später sind wir auch schon mittendrin.  Umgeben von hohen Bergen, in voller Erwartung auf eine wundervolle Wanderung auf der Tour des Ecrins.

Karte vom GR54 von Komoot

Strecke:

Auf ca. 200 km führt der GR54 durch den Parc de Ecrins.

Weg:

Der GR54 ist aus meiner persönlichen Sicht ein schwerer Wanderweg. Er führt die meiste Zeit durch alpines Gelände und ist an einigen Stellen sehr ausgesetzt.

Der Weg ist mit weiß/roten Zeichen markiert. Zudem zeigen manchmal Hinweistafeln die Kilometeranzahl an. Ich hatte auch noch die GPS Daten von Komoot dabei.

Wanderzeit:

Den GR54 kannst du zwischen Juli und September wandern. Vor allem im Juli und September solltest du allerdings mit Schneefeldern rechnen. Aber auch im Sommer kann es im hochalpinen Gelände natürlich zu Schnee und schnellen Wetterwechseln kommen.

Anreise:

Zum GR54 kannst du sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug anreisen. Wir sind mit dem Zug nach Grenoble gefahren und von dort aus mit dem Bus nach Bourg d´Oisans.

Etappen:

Das ist unsere Etappenplanung des GR54:

  1. Le Bourg d´Oisans – Clavans le Bas, 23 km & 1500 hm
  2. Clavans le Bas – La Grave, 22 km & 1400 hm
  3. La GraveLe Monetier les Bains, 20 km & 1000 hm
  4. Le Monetier les BainsVallouise, 25 km & 1000 hm
  5. VallouiseRefuge du pre la Chaumette, 29 km & 1800 hm
  6. Refuge du pre la ChaumetteRefuge Vallonpierre, 12 km & 1100 hm
  7. Refuge VallonpierreVillar Loubiere, 20 km & 1300 hm
  8. Villar Loubiere – Le Desert en Valjouffrey, 19 km & 1700 hm
  9. Le Desert en Valjouffrey – Wildzelten, 15 km & 1400 hm
  10. Wildzelten – La Danchere, 20 km & 1000 hm
  11. La Danchere – Le Bourg d´Oisans, 10 km & 131 hm

Schlafen:

Den GR54 kannst du mit Zelt laufen oder in Unterkünften schlafen. In den Orten gibt es tolle Campingplätze, die meist ca. 15-20€ pro Nacht kosten. Neben den Berghütten kannst du in Frankfurt kostenlos zelten. Und auch wild zelten ist oftmals kein Problem, sofern du weit genug von der Zivilisation entfernt bist und keinen Müll hinterlässt.

Wenn du in Unterkünften schlafen möchtest solltest du diese früh genug buchen. Eine Nacht im Hotel kostet meist zwischen 60-100€. Für die Hütte ist bei einer Übernachtung mit 15-30€ zu rechnen.

Verpflegung:

Essen muss auf dieser Wanderung nicht viel herumgetragen werden. In jedem Ort gibt es Restaurants und oftmals auch die Möglichkeit einzukaufen.

Supermärkte gibt es 2022 in:

  • Bourg d´Oisans
  • Besse
  • La Grave
  • Le Monetier les Bains
  • Vallouise
  • La Chapelle en Valgaudemar

Geld:

Ich hatte 250€ Bargeld dabei. In den Dörfern habe ich manchmal auch mit Karte gezahlt, auf der Hütte war nur eine Barzahlung möglich. Ausgegeben habe ich für 10 Tage auf dem GR54 ca. 500€. Die Kosten setzten sich wie folgt zusammen:

  • Hin- und Rückfahrt: 250€
  • 1 Nacht im Hotel: 45€
  • 3 Nächte auf Campingplätzen: 50€
  • Essen & Trinken: 140 €
  • Waschen: 5€

Handyempfang:

Auf dem GR54 hatte ich oft Handynetz, allerdings nicht immer. Das WLAN auf den Campingplätzen ist leider oft schlecht, kostenpflichtig oder es gibt nicht mal welches.

Informationen:

Alle wichtigen Informationen zu dem GR54 findest du auch in dem Reiseführer.

Tag 1: Strahlender Start auf

Viel zu früh weckt mich die aufgehende Sonne aus dem Schlaf. Viel zu spät verlassen wir an diesem Morgen den Campingplatz. Der erste Teil des Aufstiegs ist gütig und der Wald spendet uns etwas Schatten und Kühle. Trotzdem ist es schon nun unfassbar heiß. Der Autolärm klingt noch in unseren Ohren und nur langsam wird er durch Vogelzwitschern ersetzt. 

Um unsere Beine flattern die wunderschönsten Schmetterlinge. In ihren prächtigen Farben leuchten sie zitronengelb, dunklem schwarz und orange. Sie tragen zarte, verschlungene Muster auf ihren Flügeln und schweben von Blume zu Blume durch die Lüfte. Aber auch an meinen Schuhen finden sie in der Mittagspause gefallen 😅 

Diese verbringen wir direkt an einem kleinen Bach. Es gibt leckere und dick mit Avocado und Ei belegte Brote. Den kommenden Anstieg müssen wir in der prallen Mittagssonne bewältigen. kein Wölkchen ist am Himmel zu sehen, kein Lüftchen zu spüren. 

Als wir endlich den Gipfel erreichen erwarten uns hier ein paar müde aber sehr streichelfreudige Ziegen und eine herrliche Aussicht auf die massiven, schneebedeckten Berge. 

Über einen steinigen, schmalen Pfad steigen wir in das Dorf ab. Hier endet die reguläre Etappe und obwohl wir eigentlich noch weiterlaufen wollten ist hier auch für uns erstmal Schluss. „Die restlichen Kilometer müssen auf morgen warten“ beschließen wir einstimmig. Stattdessen wird nun das Zelt aufgebaut und gekocht. Zusammen mit zwei anderen GR54 Wanderern schlafen wir gleich neben dem Dorf auf einem kleinen Platz.

Tag 2: Spektakulärer Gletscherblick

Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir schon früh am Morgen Besse. In dem kleinen Dorf reihen sich die alten Steinhäuser aneinander. Eine Katze streift an uns vorbei durch die Gassen und das Dorf strahlt pure Ruhe aus. Sogar ein Supermarkt und ein Bäcker gibt es, auch wenn dieser leider erst nachmittags öffnet. 

Eine Frühstückspause machen wir trotzdem. Denn wir brauchen Kraft für den langen Aufstieg. Der ist nicht nur steil sondern auch mitten in der Sonne. Während wir uns den Berg hinaufschleppen lauschen wir dem Insektenkonzert. Es ziept, summt und brummt durch die bunten Blumenwiesen zu unseren Füßen.

„So langsam kann der Gipfel mal kommen“ schnaufe ich. Schon kurze Zeit später ist es auch so weit. Wir erreichen den Wiesengipfel von dem wir einen Blick auf den gewaltigen, weißen Gletscher des Ecrins Massiv haben. Und auf einen Parkplatz. Dort wuseln die Wandertouristen wie kleine Hummeln herum und schießen am Laufenden Band Erinnerungsfotos. So hatte ich mir den Gipfelmoment zwar nicht vorgestellt aber etwas weiter ab vom Schuss lässt es sich schön Pause machen. Unter unserem selbstgebasteltem Sonnensegel lassen wir uns belegte Brote, Nüsse und Gummibärchen schmecken. Sogar Schokoladenfonduet ist dank der heißen Temperaturen möglich 😅 Einfach bissel Schokolade in die Sonne legen und Trockenfrüchte und Kekse in die geschmolzene Flüssigkeit tunken. 

Der Abstieg zieht sich nochmal. Immer mit schönem Gletscherblick geht es zunächst über schmale Wanderwege und anschließend über Straßen und durch kleine Dörfer nach La Grave. In der beliebten Stadt gibt es einen gut bestückten Supermarkt, in dem wir unsere Vorräte auffüllen. Anschließend geht es zum Campingplatz, von dem aus wir einen herrlichen Blick auf die Berge haben. 

Tag 3: Der weiße See

„Ich möchte gar nicht weg“ murmelt Jana früh am morgen. Doch leider müssen wir auch dieses schöne Fleckchen hinter uns lassen. Doch zumindest erst nach einem richtig reichhaltigen Frühstück. 

Wir folgen einem leicht ansteigenden Weg am Fluss entlang. Das rauschende Wasser ist eiskalt und ist perfekt zum Abkühlen. Mit der Zeit wird der Fluss immer schmaler und der Weg immer steiler. Dunkle Tannen und Laubbäume leiten uns den Weg zu einem türkisblauen Bergsee. „Wie im Bilderbuch“ staune ich und tauche meine Füße in das glasklare Wasser.

„Da ist eins!“ ruft Jana. Und schon zischt ein kleiner, brauner Fellknäuel den Berghang hinauf. Seine Freunde unterstützen ihn mit lauten Gepfeife, bis er es schließlich geschafft hat und in seinem Bau verschwindet. Doch es bleibt nicht bei dem einen. Die nächsten Kilometer sind die Murmeltier Kilometer 😁 Sie sind einfach überall und füllen meine Speicherkarte ratzfatz mit zahlreichen Bildern. 

Ein schneeweißer Fluss führt uns und die Murmeltiere talabwärts bis zu einem Bergsee. „Ahhh, ist das kalt“ quietscht Jana und zieht sogleich wieder die Füße aus dem Wasser. Länger als paar Sekunden halte auch ich es nicht aus. Erfrischend ist es trotzdem 😅

Tag 4: Skigebiet und Gipfelglück

Ski fahren: Im Winter ein ziemlicher Spaß aber im Sommer leider eher trostlos. Kaputte Wiesen, große Liftstationen und hässliche Wasserspeicher. Vormittags wandern wir durch die verlassene Skilandschaft und mein Wanderherz blutet. Von der unberührten Natur ist hier leider nur noch wenig übrig. Und die ist doch gerade das was ich beim Wandern so schätze und suche. 

Aber wir lassen uns die Laune nicht verderben. Der Weg über die breiten Pisten ist einfach und so haben wir Zeit zum Singen. „We all live in a yellow submarin“ schallt es durch die Berge. Als wir das Skigebiet endlich hinter uns lassen steht die Sonne bereits hoch am Himmel. 

„Komm – lass uns da rauf“ rufe ich Jana zu und zeige auf einen Mini-Gipfel gleich neben dem Trail. Von dort oben haben wir einen herrlichen Weitblick ins Tal. Hier bekommen wir schon eine Ahnung was uns die nächsten Stunden erwartet: Abstieg. 

Erst über einen kleinen Wanderweg, dann über einen breiteren Forstweg und am Ende die asphaltierte Straße. Mitten in der Nachmittagshitze quälen wir uns über den Asphalt Richtung Stadt. Die Autos rasen an uns vorbei und der Schweiß läuft mir die Stirn hinab. Hier im Tal sind es sicherlich 30 Grad – eindeutig zu heiß zum Wandern. 

Als wir am Campingplatz ankommen sind wir einfach nur erleichtert. Die nächsten Stunden liegen wir im Schatten herum, essen kühles Eis und knusprige Pizza. Und hoffen auf Abkühlung in den nächsten Tagen 😅

Tag 5: Steile Pfade

Gestern Abend haben wir noch die beiden Jungs vom ersten Abend wieder getroffen. Allerdings trampen die mehr als zu wandern 😅 So sparen sie sich auch heute den Anstieg über die Straße. Dafür verpassen sie einen spektakulären Wasserfall, unter dem wir sogar durchgehen können. Das laute Rauschen des Wassers begleitet uns den Berg hinauf.

Gleich neben dem Fluss stoßen wir auf eine gemütliche kleine Hütte. Sie ist ein wahrer Wandertraum. Mit Töpfen, Tee, Sitzecke und alles was es für eine Übernachtung braucht. Außerdem ist es so schön kühl, dass wir unsere Mittagspause hier verbringen.

Das war auch gut so, denn der restliche Aufstieg wird nochmal richtig krass. Stück für Stück wird der Weg schmaler und ausgesetzter. Bis wir schließlich an einem Berghang unterwegs sind, der so wirkt als könnte er jeden Moment abrutschen. Meine beiden Füße passen nicht mal mehr nebeneinander und jeder Schritt lässt mein Herz höher schlagen. Aufregung und Anstrengung vermischen sich…. 

Oben angekommen wird es nicht viel besser. „Hier ist ja überhaupt kein Platz“ ruft Jana entsetzt aus. Mit unseren Rucksäcken auf den Rücken sitzen wir auf dem schmalen Bergpass und teilen uns einen Riegel. Hier eine gemütliche Pause machen? Für uns undenkbar 😅 Schon jetzt muss ich aufpassen das auch ja nichts kurzerhand den Hang herunterrollt. 

Kurz bevor wir weiter gehen wollen läuft eine Gruppe Trailrunners den Bergrücken entlang. Ich kann es nicht glauben. Schon zum Wandern finde ich es hier echt krass, aber das auch noch joggen. Für uns steht nach einem weiteren kleinen Pass zum Glück nur noch der Abstieg an. Und zu unserer großen Erleichterung ist der längst nicht so rutschig und schwierig wie der Aufstieg. 

Als wir das Refuge de la Chaumette erreichen suchen wir uns flink einen Zeltplatz hinter der Hütte. Beim Abendessen fallen mir dann doch fast die Augen zu. Das war der bisher längste und anspruchsvollste Tag und ich bin echt platt. Deshalb ab ins Zelt und schlafen! 

Tag 6: Der schönste Zeltplatz

Während die Sonne noch über die Gipfel klettert steigen wir bereits bergauf. Auch heute ist der Weg schmal, aber wir sind ausgeschlafen und gut gestärkt. Heute machen wir COL Hopping 😁 Denn es gilt drei Bergpässe (Cols) zu überwinden. 

Nach dem gestrigen Tag haben wir uns heute für eine kurze Etappe entschieden. Wir haben richtig viel Zeit und gönnen uns viele Pausen. Schafe ziehen durch die blühenden Wiesen und die Schmetterlinge flattern umher. Von den Bergpässen haben wir fantastische Ausblicke auf die Bergwelten. Und vom letzten sehen wir sogar schon den See.

Dieser liegt gleich vor dem Refuge de Vallonpierre. Grau und dunkel liegt er da. Umgeben von schwarzen Wolken, die in den letzten Stunden aufgezogen sind. 

Wir dürfen gleich oberhalb des Sees unser Zelt aufbauen. „Das ist definitiv einer der schönsten Zeltplätze an denen ich bisher geschlafen habe“ jubel ich. 

Nach einem großen und köstlichen Stück Blaubeerkuchen geht es duschen. Doch als ich die „Dusche“ sehe pruste ich los. Es ist ein Bretterverschlag mit einem Gartenschlauch. Das Wasser ist eiskalt und so frösteln wir nach der Erfrischung. Es ist zwar noch früh aber da wir heute nichts mehr zu tun haben kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke und verlieren uns in der Welt der Bücher. 

Tag 7: Flatternde Schmetterlinge

Die grauen Wolken sind verzogen. Stattdessen klettert ein strahlender Sonnenstern den Himmel hinauf und lässt den See glitzern. Das Wasser ist spiegelglatt und die kleine Berghütte spiegelt sich in dem klaren Blau. 

Auch heute wird wieder ein wahnsinnig heißer Tag 😅 Aber wen wundert‘s noch? Mich definitiv nicht. Hier sind es beinah jeden Tag um die 25-30 Grad und vor allem im Tal staut sich die Hitze. 

Der erste Teil des Abstiegs geht quasi wie von selbst. Anders als ein Höhenweg heißt es hier übrigens immer: Alles hinauf und alles wieder hinab. Es immer heißer und auf den letzten Metern bis ins Dorf habe ich das Gefühl zu verglühen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie die Menschen in Indien oder auch anderen Ländern Temperaturen bei 40 Grad überstehen. Mein Körper macht hier schon schlapp. Ich habe Kopfschmerzen, bin erschöpft und habe trotz regelmäßigem Trinken einen trockenen Hals. 

Im Dorf gibt es zum Glück einen Brunnen und das kühle Wasser läuft mir die Kehle hinab. „Einfach herrlich“ seufze ich zum Abschluss dieses Tages. 

 

Tag 8: Wo die Murmeltiere pfeifen

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ Die kleinen braunen Nager flitzen auch heute wieder die Berghänge entlang. Ihr helles Fiepen schallt durch die Täler. Und für uns geht es auch heute morgen wieder einmal den Berg hinauf. Am Refuge Soufflés vorbei, über weite Wiesen hoch zum Pass. Hier tummeln sich bereits ganz schön viele Menschen. Daher machen wir uns nach einer kleinen Pause auch schon wieder an den Abstieg. 

Dafür stelle ich meine Stöcke nochmal länger. Denn der Abstieg hat es nochmal richtig in sich. Es ist steil und die Steine liegen nur lose übereinander. Als wir das schwarze Geröllfeld hinter uns gelassen haben wird es etwas besser. Allerdings ist es noch längst nicht vorbei. Bis zum frühen Abend steigen wir bergab in das kleine Bergdorf Le Desert. 

Nach einem leckeren Walnuss Eis, einem wahnsinnig schokoladigen Brownie und einer zarten Creme Brulee mit Blaubeeren sind wir Pappsatt. „Hier bleiben“ schreien unsere Foodbabys. Und so ist die Entscheidung schnell gefallen. Wir dürfen das Zelt sogar gleich im Garten des Restaurants aufbauen. 

Tag 9: Die Berghexe fliegt zum nächsten Gipfel

Manchmal würde ich mich echt am liebsten auf einen Besen schwingen und einfach ein Stück den Berg hinauf fliegen 😅 Denn so ein Aufstieg kann doch ganz schön anstrengend sein und mich ordentlich zum keuchen bringen. Dafür sehe ich die vielen kleinen schönen Wunder, am Wegesrand. Strahlende Blumen in pink und in lila, unzählige Schmetterlinge und eine kleine Eidechse.

Der Bergpass ist zu unserem Glück eine breite Wiesenfläche. Die nutzen wir für eine herrliche Pause mit Panoramablick in die Berge. Beim Runtersteigen sehen wir an dem gegenüberliegenden Berghang einen super krassen Weg. „Wie gut das wir da nicht rauf müssen“ lache ich. Doch das Lachen vergeht mir schnell. Denn genau dort müssen wir noch rauf. 

Beim Abstieg im Wald wird beratschlagt. Was sollen wir machen? Heute noch den Aufstieg wagen oder lieber unten im Tal Zelten? Wir sind uns nicht einig und so fliegen die Argumente und Überlegungen hin und her. Schließlich entdecken wir auf Janas Karte eine kleine Hütte auf dem Weg. „Bis zu der gehen wir und morgen früh machen wir den restlichen Anstieg“ schlägt sie vor. Gesagt getan. Wir füllen unten am Fluss unsere Flaschen auf und machen im Schatten eines großen Baumes neben der Schäfer Hütte noch eine Pause. 

Jede noch so kleine Wasserkapazität ist aufgefüllt als wir den Aufstieg in der brütenden Hitze beginnen. Doch wir kommen schneller voran als gedacht. Als wir die kleine Holzhütte ein Stück neben dem Trail erspähen ist es noch früh am Abend. Wir überlegen sogar noch den restlichen Anstieg zu machen 😅 Das lassen wir dann aber lieber bleiben. Stattdessen bauen wir das Zelt auf. 

Wir schrauben den kleinen Kocher zusammen und setzen Wasser für das Kartoffelpüree auf. Doch nach kurzer Zeit erlischt die Flamme. „Nein nein nein“ rufe ich während ich den Gaskanister schüttle. „Leer“ seufze sich als sich meine Befürchtung bestätigt. Also müssen wir heute Abend mit kaltem Kartoffelpüree Vorlieb nehmen. Dabei wäre was warmes wirklich schön gewesen, denn hier oben ist es richtig kalt und windig. 

Tag 10: Der letzte Pass

Müde und verschlafen beginnen wir den Tag. Gegenüber rauscht der Wasserfall den Berg hinab. Dem habe ich zu verdanken, dass ich die ganze Nacht das Gefühl hatte pinkeln zu müssen. Als wir loswandern ist der Berg noch in Schatten getaucht. Mir ist richtig klamm im Bauch, denn auch von hier sieht der weitere Aufstieg einfach nur heftig aus.

„Wo sollen da bitte ein Wanderweg sein?“ murmelt Jana und zeigt auf das letzte Stück des Passes. Ich habe keine Ahnung. Doch gefühlt tausende Serptentinen später wissen wir es. Er ist fast nicht zu erkennen, aber mitten durch das Geröllfeld führt die Tour des Ecrins. Das ist mal wieder ein Nervenkitzel. An der Seite geht hunderte Meter hinab. Wenn ich da nur runter schaue bekomme ich schon ein mulmiges Gefühl. Daher konzentriere ich mich auf den Weg. Schritt für Schritt, Atemzug im Atemzug. 

So schaffen wir es zum Pass. Die Sonne lacht uns hier oben entgegen und auf der anderen Bergseite schimmert ein strahlend blauer See. Zu dem geht es als nächstes 😍 Und ich kann einfach nicht widerstehen, streife meine Kleidung ab und hüpfe Stunden später ins kühle Nass. „Eiskalt“ fährt mir als erstes durch den Kopf und bin ich beginne gleich zu schwimmen. Es fühlt sich an als würde ich schweben. Ein pures Glücksgefühl und ein Moment für das Marmeladenglas. 

Nur noch ein Pass steht uns jetzt bevor. Dann haben wir es geschafft und steigen zu unserem Start- und Zielort hinab. Oben durchströmt uns das Adrenalin. „Es ist geschafft!“. „Vielleicht könnten wir heute sogar noch ganz absteigen“ überlegt Jana. Und auf einmal sind wir motiviert. Schließlich haben wir kein warmes Essen mehr, haben seit drei Tagen nicht geduscht und unsere Klamotten sind dreckig und müffeln. 

Allerdings haben wir nicht den Abstieg bedacht. Der ist nämlich nicht nur wahnsinnig lang, sondern auch sehr schwierig und steil. An vielen Stellen müssen wir kraxeln und der Weg ist oft ausgesetzt. Warnschilder weisen uns immer wieder darauf hin vorsichtig zu sein. Der Lac Lauvital liegt genau unter uns – scheinbar so nah. Doch wir brauchen ewig bis wir die Ufer erreichen. 

Als es endlich soweit ist gönnen wir uns eine Runde schwimmen. Den Plan heute noch ganz abzusteigen haben wir längst verworfen. Stattdessen gehen wir nur noch bis ins nächste Dorf. Hier nehmen wir uns ein Hotelzimmer. Das erste Mal auf dieser Wanderung! Nach drei Tagen endlich wieder duschen und waschen tut einfach gut.

Tag 11: Die Tour des Ecrins ist geschafft

Ich fühle mich wie neugeboren als ich morgen frischgeduscht aus dem Bett aufstehe. Aber nicht nur das sondern ich fühle mich auch vollgetankt mit Energie, vollgepackt mit einem Haufen neuer Erinnerungen und sehr glücklich. Es war eine tolle Wanderung. Deswegen genießen wir auch noch den letzten Tag in vollen Zügen. Schließlich sind auch noch mega Highlights dabei wie das riesige Murmeltierbild auf einer Hauswand. Ein gebührender Abschied von der Tour des Ecrins.

Die Tour des Ecrins ist zwar zu Ende aber du kannst noch einige andere Wanderabenteuer auf meinem Blog verfolgen. Begleite moch gerne durch die wilden Pyrenäen oder auf die sonnigen Kanaren.

Urwaldsteig: In drei Tagen mit Zelt um den Edersee

Urwaldsteig – Mit Zelt rund um den Edersee

Die Wasservögel zwitschern uns früh morgens aus unseren warmen Schlafsäcke. Die Pflanzen sind noch vom hellweißen Morgenreif bedeckt und der Edersee liegt im tiefen Nebel dar. Der Urwaldsteig wartet bereits mit seinen dichten Wäldern und seinen herrlichen Ausblicken auf uns. Oft sind wir mitten in der Natur unterwegs und genießen die Ruhe und die Stille des Waldes. Lauschen dem Summen der Insekten und dem Rascheln der Blätter.

Karte vom Urwaldsteig von Komoot

Strecke:

Auf ca. 80 km führt der Urwaldsteig durch den Nationalpark Kellerwald einmal rund um den Edersee.

Weg:

Der Urwaldsteig ist in meinen Augen ein leichter bis mittelschwerer Wanderweg. An manchen Stellen führt der Weg steil am Hang entlang. Aber meistens ist er sehr gut begehbar.

Der Weg ist mit blauen Schildern mit dem „UE“ Zeichen markiert. Zudem zeigen manchmal Hinweistafeln die Kilometeranzahl an. Ich hatte auch noch die GPS Daten von Komoot dabei.

Wanderzeit:

Der Urwaldsteig kann am Besten von Frühling bis Herbst gewandert werden. In trockenen Jahren kann der See im Sommer allerdings auch ausgetrocknet sein. Im frühen Frühling oder späten Herbst kann es vor allem mit Zelt ein bisschen unangenehm werden. Denn dort ist noch mit kälteren Temperaturen und einer höheren Regenwahrscheinlichkeit zu rechnen.

Anreise:

Zum Urwaldsteig kannst du sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug anreisen. Wir sind mit dem Zug nach Kassel-Wilhelmshöhe gefahren und von dort aus mit der Regionalbahn nach Bad Wildungen. Von Bad Wildungen fährt die Buslinie 510 bis nach Affoldern, wo wir unsere Wanderung gestartet haben.

Etappen:

Das ist meine Etappenplanung des Urwaldsteigs:

  1. Sperrmauer Ost – Scheid: 24,2 km – 520 m auf, 430m ab
  2. Scheid – Kirchlotheim: 23,6 km – 490m auf, 500m ab
  3. Kirchlotheim – Sperrmauer Ost: 30,5 km – 710m auf, 710m ab

Schlafen:

In den Orten gibt Unterkünfte oder Appartements, die meist zwischen 60-150€ pro Nacht kosten. Wild zu zelten ist in Deutschland leider nicht erlaubt. Dafür gibt es in den meisten Orten aber sehr schöne Campingplätzen, auf denen du für ca. 10-20€ zelten kannst.

Verpflegung:

Essen muss auf dieser Wanderung nicht viel herumgetragen werden. In jedem Ort gibt es Restaurants und die Möglichkeit Brötchen oder Brot zu kaufen. In Scheid gibt es auch einen Supermarkt Gutkauf.

Geld:

Ich habe vieles bar bezahlt, wobei es in vielen Orten auch Geldautomaten gibt oder Du mit Karte bezahlen kannst. Ausgegeben habe ich für 3 Tage auf dem Urwaldsteig ca. 175€. Die Kosten setzten sich wie folgt zusammen:

  • Hin- und Rückfahrt: 50€
  • 1 Nacht im Hotel: 40€
  • 3 Nächte auf Campingplätzen: 35€
  • Essen & Trinken: 50€

Handyempfang:

Fast überall auf dem Urwaldsteig ist Handyempfang vorhanden. Das WLAN auf den Campingplätzen ist leider oft schlecht, kostenpflichtig oder es gibt nicht mal welches.

Infos:

Die Routenplanung und viele nützliche Infos gibt’s bei Komoot. Diese App macht die Planung von Wanderungen super einfach und bietet zudem unglaublich viele Inspirationen.

Nicht nur GPS Daten, sondern auch Höhenprofil, Wegbeschaffenheit, topographische Informationen und Wanderhighlights findest Du hier. Kurz gesagt ein Rund um Sorglos Paket für meine und auch Deine? nächsten Wandertouren. Auch mich findest Du jetzt auf Komoot. Schau doch einfach mal vorbei und begleite mich so auf meinen Wanderungen.

Tag 1: Zwischen Schloss und See

Gestern sind wir noch durch den Bergpark bei Kassel Wilhelmshöhe gestreift. Wir sind die gefühlt tausend Stufen bis zum Herkules Denkmal erklommen und haben einen gigantischen Blick auf die Stadt genossen.

Heute sitzen wir in einem kleinen Bus Richtung Edersee. Wir sind meine beste Freundin Jana und ich. Wir haben bereits zusammen die Alpen überquert, haben die Pyrenäen unsicher gemacht und nun wandern wir auf dem Urwaldsteig einmal rund um den Edersee. Ich freue mich auf drei schöne, sonnige Ostertage. „Aber wo ist denn die Sonne“ frage ich verwundert als ich aus dem Bus klettere. Denn ganz anders wie vorhergesagt ist sie bisher leider nicht zu sehen. Stattdessen hängen dicke und schwere Wolken am Himmel und der See erstreckt sich in einem tiefen Grau vor uns.

So starten wir unsere Wanderung auf dem Urwaldsteig. Der Wald ist allerdings noch ziemlich kahl und erinnert noch nicht an einen saftig grünen Urwald 😅 Aber dafür ist es halt einfach noch zu früh. Nicht zu früh ist es dafür fürs Wandern. Das geht meiner Meinung nach immer. So huschen wir vorbei an dem Schloss Waldeck, welches hoch oben am Berg thront. Unten im Tal erstreckt sich das tiefe und dunkle Wasser. Immer wieder reißt der Wald auf und wir haben herrliche Ausblicke auf den weiten See. Von sanften grünen Hügeln ist er umschlossen und liegt still und unberührt da.

Als wir abends an unserem Campingplatz ankommen knurren schon unsere Mägen. Bleibt nur noch die Frage: „Käsebrot oder lieber Pizza?„. Die Entscheidung fällt uns nicht schwer und so steht wenig später eine große, dampfende Pizza mit gaaaaannnnzzz viel Käse vor uns😅🧀. Optimal für mich, als Happy Cheese 😉 Eingemummelt in unsere Schlafsäcke essen wir Pizza uns lassen diesen wunderbaren Einstieg ausklingen.

Tag 2: Ein strahlender Tag am Edersee

Als ich morgens aufwache tanzen die Sonnenstrahlen schon auf dem Dach unseres Zeltes. Trotzdem ist es immer noch eiskalt und ich könnte noch einige Stunden Schlaf vertragen. Denn die Nacht war laut und kurz. Aber die Aussicht auf einen sonnigen Tag lässt auch uns strahlen. „Pizza zum Frühstück“ juble ich und beiße herzhaft in eines meiner übrig geblieben Stücke. Nachdem die Pizza verputzt ist bauen wir das Zelt ab und starten in unseren zweiten Wandertag.

Ein schmaler Steig führt uns immer höher hinauf durch den Wald. Unter uns glitzern die Ausläufer des Edersees in der Sonne. Heute es ist wirklich ein Genießertag! Wir schwelgen in alten Wandererinnerungen, träumen von neuen Wanderabenteuern und genießen die jetzige Wanderung. Wie du wohl merkst sind wie ziemlich vernarrt ins Wandern. Ohne Wandern? Ohne uns!

Fischer suchen im See nach ihrem großen Fang und schippern mit ihren kleinen Booten an uns vorbei. Wir liegen in der Sonne und lauschen leiser Gitarrenmusik vom anderen Ufer. Um uns herum flattern die Schmetterlinge und Bienen. Das Wasser schwappt ans Ufer und Frühlingsduft liegt in der Luft. „Worauf freust du dich im Frühling am meisten?“ frage ich Jana. „Auf das Eis“ antwortet sie prompt und wir brechen gleich in lautes Gelächter aus.

Aber gesagt getan und so leiten wir den Frühling mit einer großen Eisschokolade ein. Das sind die Momente fürs Marmeladenglas. Diese Augenblicke die ich am liebsten konservieren würde, um sie an schlechten Tagen nochmals voll auszukosten. Was sind deine Momente, die du gerne ins Marmeladenglas packen möchtest?

Abends auf dem Campingplatz begleiten wir noch den traditionellen Fackelzug und bestaunen unser erstes Osterfeuer in unserem Leben. Auch ein perfekter Platz um sich aufzuwärmen bevor es in das Zelt geht. Der Vollmond steht hoch am Himmel und das Feuer flackert bis in die tiefe Nacht. Auch dann noch als wir schon längst in unseren Schlafsäcken liegen.

Tag 3: Quer durch den Urwald

Boa ist es kalt“ keuche ich als ich morgens aus dem Zelt krabble. Das Wasser auf dem Zelt ist noch gefroren, die Gräser sind von Reif überzogen, die Wasservögel beginnen mit ihrem Gesang den neuen Tag und über dem See geht gerade die Sonne auf. Aber für mich geht es schnellst möglichst ins Bad für eine richtig heiße Dusche.

Wenig später ist auch Jana wach und wir starten ziemlich müde in diesen letzten aber längsten Wandertag. Bevor es losgeht gönnen wir uns ein richtig leckeres Osterfrühstück mit Obst, Avocadobrot, Tee und Eiern. Danach geht es auch schon wieder los. Die heutige Etappe führt uns mitten durch den Nationalpark Kellerwald. Wir lauschen den ganzen Tag den Geräuschen des Waldes: Dem Rascheln der Zweige im Wind, dem Summen der Insekten und den Rufen der Vögel. Der Nationalpark ist sehr naturbelassen und so klettern wir immer wieder über oder kriechen unter herabgefallene Bäume. Der Blick auf die weitgeschwungene Flussschleife lädt uns zum schwärmen an: Der Fluss ist so klar, dass sich die Uferböschung in ihm spiegelt stellen wir begeistert fest.

Doch trotz allem fällt mir das Wandern heute etwas schwer. Meine Glieder sind müde, die Füße fangen ein bissel an zu schmerzen und ich bin einfach nur müde. Die letzten beiden Tage stecken mir ordentlich in den Knochen und ich freue mich wieder auf mein eigenes Bett. Aber bis ich das erreiche müssen noch einige Kilometer gewandert werden. Wir tanken ein letztes Mal viel Sonne, wir lachen und machen uns einen letzten schönen Wandertag. Wenig später ist es auch schon geschafft: Der Edersee ist einmal umrundet.

Warst du schonmal am Edersee wandern? Verrate es mir doch gerne in den Kommentaren 🙂

Meine Packliste für Wanderungen mit Zelt findest du hier.

Fischerweg: Küstenwanderung in Portugal

Fischerweg – Küstenwanderweg am Atlantik

Im Winter hatte ich einen richtigen Wanderblues. Die eisigen Temperaturen, die nicht enden wollenden grauen Tage haben mir nicht Wirklich viel Wanderlust bereitet. Aber auch die neue Arbeit hat dafür gesorgt, dass meine Draußenliebe bissel hinten anstehen musste. Doch nun heißt es wieder: Ab nach draußen. Ich habe richtig Lust auf Sonne, Wärme und natürlich Wandern. Und da es mir in Deutschland noch zu kalt ist geht es nach Portugal. Der Fischerweg an der portugiesischen Küste ist ein wunderbares Ziel, um einfach mal abzuschalten, durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen.

Fischerweg Karte von Komoot

Strecke:

Auf ca. 95 km führt der Fischerweg als Teil des Weitwanderweges Rota Vicentina entlang der portugiesischen Küste.

Weg:

Der Fischerweg ist in meinen Augen ein leichter bis mittelschwerer Wanderweg. An manchen Stellen führt der Weg an ausgesetzten Stellen gleich an der Küste entlang. Zudem kostet das Laufen im weichen Sandstrand einiges an Kraft.

Der Weg ist hervorragend mit blau-grünen Schildern und Zeichen an Bäumen und Steinen markiert. Zudem zeigen manchmal Hinweistafeln die Kilometeranzahl an. Ich hatte zudem auch noch die GPS Daten von Komoot dabei.

Wanderzeit:

Der Fischerweg kann das ganze Jahr über bewandert werden. Allerdings ist es in den Wintermonaten mit einem Temperaturspektrum zwischen 9 und 16 Grad doch noch recht kühl und es regnet mehr. Außerdem ist es tagsüber nicht so lange hell, was für die Etappenplanung beachtet werden muss.

Ich bin Anfang März gewandert und hatte bis auf den ersten Tag, an dem es leicht geregnet hat, echt Glück mit dem Wetter. Die meiste Zeit konnte ich in kurzer Kleidung unterwegs sein und hatte einige Sonnenstunden, zum Vitamin D tanken.

Anreise:

Am besten fliegst Du nach Lissabon und fährst von dort aus mit dem Bus oder Taxi zu dem Busbahnhof Sete Rios. Von dort aus fahren täglich mehrere Busse von Redo-Express nach Porto Covo, wo die Wanderung startet. Das Busticket kann entweder für ca. 15 Euro an dem Busbahnhof gekauft werden oder auch über die App der Busgesellschaft online bestellt werden. Innerhalb von drei Stunden bist du auch schon in dem kleinen Dorf Porto Covo. Aber Achtung die Toiletten im Bus sind leider oft nicht geöffnet oder befinden sich in einem sehr schlechten Zustand.

Etappen:

Das ist meine Etappenplanung des Fischerwegs:

  1. Porto Covo – Vila Nova de Milfontes: 22,7 km – 180m auf, 180m ab
  2. Vila Nova de Milfontes – Almograve: 17,6 km – 180m auf, 190m ab
  3. Almograve – Zambujeira do mar: 27,8 km – 560m auf, 540m ab
  4. Zambujeira do mar – Odeceixe: 25,2 km – 260m auf, 270m ab

Schlafen:

In den Orten gibt Unterkünfte oder Appartements, die meist zwischen 20-40€ pro Nacht kosten. Wild zu zelten ist in Portugal leider nicht erlaubt. Dafür gibt es in den meisten Orten aber sehr schöne Campingplätzen, auf denen du für ca. 7-10 Euro zelten kannst.

Verpflegung:

Essen muss auf dieser Wanderung nicht viel herumgetragen werden. Jeder Ort besitzt eine kleine Einkaufsmöglichkeit, in der Du ein wenig Essen und vor allem Wasser kaufen kannst. Das gibt es auf dem Trail nämlich überhaupt nicht und muss in den Orten gekauft werden. Das Leitungswasser solltest du dabei allerdings besser meiden, da dieses oft stark gechlort ist.

Geld:

Da Portugal zur EU gehört wird in Euro bezahlt. Ich habe vieles bar bezahlt, wobei es in vielen Orten auch Geldautomaten gibt oder Du mit Karte bezahlen kannst. Ausgegeben habe ich für 4 Tage auf dem Fischeweg ca. 450 Euro. Die Kosten setzten sich wie folgt zusammen:

  • Hin- und Rückflug: 270€
  • Busfahrten: 30€
  • 1 Nacht im Hotel: 40€
  • 3 Nächte auf Campingplätzen: 30€
  • Essen & Trinken: 80€

Handyempfang:

Fast überall an der Küste ist Handyempfang vorhanden. Durch das EU Roaming musst Du einfach nur die Roaming Daten einschalten und kannst auch auf dem Fischerweg dein Handy nutzen.

Infos:

Die Routenplanung und viele nützliche Infos gibt’s bei Komoot. Diese App macht die Planung von Wanderungen super einfach und bietet zudem unglaublich viele Inspirationen.

Nicht nur GPS Daten, sondern auch Höhenprofil, Wegbeschaffenheit, topographische Informationen und Wanderhighlights findest Du hier. Kurz gesagt ein Rund um Sorglos Paket für meine und auch Deine? nächsten Wandertouren. Auch mich findest Du jetzt auf Komoot. Schau doch einfach mal vorbei und begleite mich so auf meinen Wanderungen.

Tag 1: Bon dia Fischerweg

Vögel zwitschern mich früh morgens aus dem Schlaf. „Wo bin ich?“ Frage ich mich noch. Doch schon ist es mir wieder bewusst. Ich bin in Portugal. Heute wird gewandert. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht flitze ich runter an den Strand. Dieser liegt noch ganz einsam und verlassen dar. Der Atlantik braust vor sich hin und heißt mich mit tosenden Wellen bekommen. Ich liebe diesen rauen Ozean und fühle mich ab der ersten Sekunde angekommen.

Mein Startort Porto Covo hat mich sogleich für sich eingenommen. Die kleine Stadt mit ihren pittoresken weißen Häusern und den bunten Fenstern und Türen ist ein typisches Fischerdorf, wie es im Buche steht.

Von hier aus folge ich der steilen Küste. Schroffe Felsen und Höhlen und zarte Blumen bilden ein wundersames Gesamtbild ab. Das Wetter lässt mich hingegen etwas im Stich und so fängt es mittags an zu regnen.

Dicke Regentropfen fallen vom Himmel hinunter und perlen an mir ab. Der Sand ist kühl und nass und weit und breit ist leider kein Pausenplatz in Sicht. Also baue ich kurzerhand mein Zelt auf und lasse mir mein Käsebrot im Trocknen schmecken. Erst am Nachmittag spinkst langsam wieder die Sonne zwischen den dunklen Wolken hervor. Das bedeutet für mich: Sofort raus aus den Schuhen! Die nächsten Kilometer laufe barfuß durch den tiefen Sand. „Puh ist das anstrengend“ keuche euch am Anstieg. Denn ja die Dünen halten auch einige Höhenmeter für mich bereit. Und so liege ich einige Stunden später ziemlich platt in meinem Schlafsack. Ob sich das viele barfuß laufen morgen noch mit einem Muskelkater rächt?😅

Tag 2: Ewige, einsame Strände

Es rächt sich und meine Waden brennen als ich die ersten Schritte gehe. Zum Glück stehen heute nur 15km an. Die ersten davon sind ziemlich unspektakulär und ich folge einer lauten, breiten Autostraße aus der Stadt heraus. Doch dann bin ich wieder an der Küste, höre wieder das Meer rauschen und stapfe wieder durch den Sand. Und gleich geht wieder mein Herz auf.

Wunderschöne, bunte Blumen säumen den Wegesrand. Sie schillern in den schönsten Farben und sind für mich herrliche Geschenke und kleine Wunder der Natur. Zwischendurch durchquere ich heute kleine Waldstücke bis ich schließlich zu einem ewig langem, einsamen Sandstrand komme. „Der perfekte Platz für eine Mittagspause“ seufze ich und lasse mich in den weichen Sand fallen.

Ich schließe die Augen und lausche einfach nur dem konstanten Rauschen des Atlantiks. Was für eine ungeheure Kraft dieser riesige Ozean hat ist kaum vorstellbar. Wenige Momente später nicke ich ein. Als ich die Augen wieder öffne strahlt mir die Sonne mitten ins Gesicht. Müde strecke ich meine Arme in die Luft und räkle mich ein bissel im Sand. Ich glaube leider, es ist gleich Zeit weiterzuwandern.

Doch bevor ich meinen großen, roten Rucksack schultere nutze ich dieses wunderschöne Fleckchen für eine Runde Yoga. Ich beuge mich herab in den Hund und dehne meine schmerzenden Waden. Bei der Cobra lacht mir die Sonne ins Gesicht und ich kann gar nicht anders als auch zu lachen. Ich fühle mich hier pudelwohl.

Kurz bevor ich mein heutiges Ziel Almograve erreiche treffe ich eine andere Wanderin und wir kommen gleich ins Gespräch. Susan ist aus Dänemark, wohnt aber die meiste Zeit in Lissabon und arbeitet von unterwegs. Als wir feststellen das wir uns heute eine Unterkunft teilen machen wir uns gemeinsam auf den Weg.

Während Susan abends arbeitet heißt es für mich kochen, waschen, duschen, telefonieren und Sonnenuntergang schauen. Immer viel zu tun nach einem langen Wandertag.

Tag 3: Buen Camino

Als ich morgens durch den Sand stapfe summe ich „Coastline“ vor mich hin. Die sanften Töne des Liedes begleiten mich auf meinem ersten Stück auf dem Fischerweg. Doch heute bin ich zeitgleich mit den anderen gestartet und so sehe ich die sieben anderen Wandernden, die am selben Tag wie ich gestartet sind immer wieder.

Wir kommen ins Gespräch, laufen auch mal zusammen und sitzen in der Pause zusammen im Café und trinken Café oder Chá Dom Duarte Tília und essen ein Pastei de Nata.

Nach der Pause setze ich meine Wanderung zusammen mit der Ruhepottlerin Emi fort. Sie ist auch alleine unterwegs und so quatschen wir in einem durch. Das tut wirklich gut sich nach den letzten Tagen alleine 🙂

Ich stehe gerade an einem ziemlichen Wendepunkt in meinem Leben. Mein Studium ist vorbei und das Arbeitsleben beginnt. Doch irgendwie macht mir das Angst. Alles fühlt sich so endgültig an. Manchmal fühlt es sich an als wäre meine ganze Freiheit und Unbeschwertheit davongeflogen und durch Pflichten und Aufgaben ersetzt wurden. Aber es hilft darüber zu sprechen und es hilft auch hier darüber zu schreiben. Wie vereinbarst du deine Draußenliebe mit deinem Arbeitsalltag? Freue mich über Tipps in den Kommentaren.

Die letzten Kilometer des Tages sind nochmal hart für mich. Die Füße schmerzen, die Sonne brennt auf meiner Haut und ich möchte nur noch ankommen. Doch statt direkt in die Stadt zu rennen gönnen wir uns noch eine Pause am Strand nahe dem kleinen Ort. Eine grandiose Entscheidung denn die Füße nochmal in das kalte Meerwasser zu tauchen und im Schatten zu liegen ist ein Träumchen. Schlagartig hellt sich auch meine Stimmung wieder auf und ich genieße meinen restlichen Abend gemütlich auf dem Campingplatz.

Tag 4: Vitamin Sea ist aufgefüllt

Ich liebe den Fischerweg. Ich habe mich wirklich Hals über Kopf in diesen Trail verliebt. Das wird mir an meinem letzten Wandertag nochmals eindeutig klar. Ich liebe den Atlantik, der sich vor mir in den verschiedensten Blauschattierungen erstreckt. Ich liebe den weichen Sand, den ich oft barfuß zwischen meinen Zehen spüre, die Ruhe, die Stille und die Einsamkeit der portugiesischen Küste. Und ich liebe die bin leuchtenden Blumen an jeder Wegesecke. Um ehrlich zu sein möchte ich auch gar nicht weg von dieser herrlichen Küste.

Doch daran gibt es leider nichts zu rütteln und so genieße ich zumindest noch einmal voll und ganz meinen letzten Wandertag auf dem Fischerweg. Heute bin ich ganz alleine unterwegs und sauge letztes Mal den Duft der Küste in mir auf.

Doch schnell muss ich mich von dieser schon verabschieden. Denn das letzte Stück führt der Fischerweg die Straße entlang nach Odeceixe. Hier verbringe ich eine Nacht etwas außerhalb auf dem Campingplatz und eine weitere Nacht im Ort selbst. So gönne ich mir einen Pausentag mit Ausschlafen, leckerer Pizza und einem tollen Sonnenuntergang an der alten Mühle.

Vollgepackt mit einer großen Portion Vitamin D und einer ganzen Menge schönen Erlebnissen geht es mit dem Bus auf nach Lissabon.

Tag 5 und 6

Hallo Lissabon 👋🏼 Als ich die Metropole erreiche bin ich überwältigt. So viele Einflüsse überrollen mich direkt als ich aus dem Bus aussteige. Motorräder queren in einer rasenden Geschwindigkeit die Straßen, Autos Hupen und über mir höre ich die Flugzeuge. Nach der ganzen Ruhe und der Entspannung von der Wanderung ist das ein bissl viel. Doch die Stadt hat auch wahnsinnig viel zu bieten. Statt mir ein großes Programm für meinen kurzen Lissabon Aufenthalt vorzunehmen beschließe ich die Stadt zu spüren. Und so schlendere ich durch die Gassen der großen Stadt. An mir rauscht die kleine Tram vorbei, die Touristen und Einheimische kreuz und quer durch die ganze Stadt bringt. Überall im Wegesrand trumpfen gewaltige Prachtbauten in ihrer vollen Schönheit.

In der Stadt bieten allerlei Aussichtspunkte einen fantastischen Blick auf die orangenen Dächer und weißen Häuser der Stadt. Unter ihr erstreckt sich das weite blaue Meer. „Ein wirklich malerisches Bild“ hauche ich.

Zwischendurch gibt es herrliche Pausen und in den gewaltigen Markthallen vom Mercardo da Riberia sauge ich die verschiedenen Essensdüfte auf. Ein letztes Mal gönne ich mir Pastel de Nata. Der Blätterteig ist schön knusprig und leicht, die Füllung entaltet sich cremig und vanillig in meinem Mund. Zu Guter Letzt besichtige ich die prächtige Kirche Igreja de Santa Engracia. Die Archtitektur der Barockkirche ist beeindruckend und dient heutzutage als „Nationales Pantheon“.

Schweren Herzens packe ich am Abend meinen Rucksack. Es ist Zeit wieder zurück nach Deutschland zu fliegen. Zeit einen neuen Job zu beginnen. Und es ist Zeit für unseren Umzug. Aber ich habe unglaublich viele schöne Erinnerungen im Gepäck.

Warst du schonmal in Portugal, vielleicht sogar auf dem Fischerweg? Oder möchtest vielleicht noch hin? Dann lass mir doch gerne einen Kommentar da 🙂

Goldsteig: Heidelbeerliebe im bayerischen Wald

Der Goldsteig verläuft über insgesamt 660km durch den Oberpfälzer- und Bayerischen Wald. Wer will kann die ganze Strecke von Marktredwitz nach Passau wandern. Dabei hast du sogar die Wahl zwischen einer flacheren Südroute und der anspruchsvolleren Nordroute. Ich habe mir allerdings nur das Herzstück des Fernwanderwegs auf der Nordroute vorgenommen.

„Bin ich schon soweit“ frage ich mich immer und immer wieder. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht genau. Und genau diese Ungewissheit macht mir ziemlich Angst. Die Wanderung auf dem Goldsteig ist schließlich die erste Mehrtageswanderung nach meinem Unfall. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Daher möchte ich es nun, nach drei Monaten Verletzungspause endlich wagen…

Goldsteig Karte von Komoot

Tag 1

Das geht ja schon gut los

Gestern bin ich mit dem Zug von Mainz nach Passau gefahren. Da habe ich mir kurz ein paar Highlights angeschaut, bevor es auch schon weitergeht. Zwei Busse bringen mich hoch hinauf in den bayerischen Wald. „Das sieht bissl aus wie eine Kombi aus Schwarzwald und Voralpenland“ denke ich mir als ich aus dem letzten Bus aussteige. Zu Fuß laufe ich noch das Stück bis zu dem Grundstück, wo ich heute zelten darf. Es ist ein richtig idyllisches Landhaus mit riesigem Garten.

Hier wächst allerlei Obst und Gemüse und es gibt viele Hühner, Schwäne, Gänse und anderes Federvieh. Hier würde ich direkt einziehen 😄

Rasch steht mein Zelt und ich werde von der lieben Familie mit Tee versorgt. So mache ich es mir auf meiner Isomatte gemütlich. Leider nicht lange, denn kurze Zeit später sitze ich auf dem Zeltboden. „Nein nein nein, dass sieht ganz so aus als hätte meine Isomatte ein Loch“. Im Halbdunkeln versuche ich das Loch zu finden aber Fehlanzeige. Als nichts mehr hilft gehe ich nochmal klingeln und kurzerhand darf ich im Gartenschuppen auf dem Soja schlafen. Von dort bestelle ich mir per Expressversand eine neue Matte ins nächste Dorf und hoffe nun von ganzem Herzen, dass sie pünktlich ankommt…

Tag 2

Hallo bayerischer Wald

Start: Mauth, Privatzeltplatz
Ziel: Lusen, Lusenwirt
Strecke: 21,6 km
Höhenmeter: 1090 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/483257825

„Kikiriki“ macht es schon um sechs Uhr morgens. Und wenn ich nun schonmal wach bin kann ich auch packen und loslaufen. Der heutige Wandertag wird ein richtig kurzer, genüsslicher Tag. So schlendere ich vorbei am Supermarkt und am Bäcker, wo es noch ein kleines Schmakerl für mich gibt. Weiter geht es zum Badesee, der in der strahlenden Morgensonne wunderschön glitzert. Und schließlich geht es mitten rein in den Bayerischen Wald. Ich werde umhüllt von einer Ruhe und Stille. Hier kann ich einfach richtig tief durchatmen.

Der Goldsteig führt mich durch ein kleines Moorgebiet. Neben mir rauscht der Steinbach und ich durchquere die durchweichten Wiesen auf schmalen Holzpfaden. Ich bin vollkommen allein. Mich durchströmt auf einmal eine große Dankbarkeit. Dafür das alles so gut ausgegangen ist. Dafür das ich nun schon wieder wandern kann. Darüber bin ich wirklich wahnsinnig glücklich.

Viel zu früh erreiche ich dann auch schon den Lusengipfel und „Puh ist es voll hier oben“. Kurz die Aussicht genießen und lieber Abends nochmal hoch. Schließlich schlafe ich diese Nacht nicht weit entfernt im rustikalen aber gemütlichem Lusenschutzhaus. Hier gibt es erstmal eine leckere Portion Kaspressknödel mit Kraut für mich.

Als ich spät am Abend den Lusen nochmal hochkraxle ist es sogar noch voller als Nachmittags 😮 Die wollen auch alle den Sonnenuntergang schauen. Und unter all den Menschen fühle ich mich bissl einsam und verloren. Als die Sonne sich hinter die Hügel senkt bin dennoch ich ganz hingerissen und es wird sogar noch schöner als die Abendröte kommt. Und die kann ich dann auch fast allein genießen, weil die meisten gleich nach dem Sonnenuntergang verschwunden sind…

Tag 3

Der erste Gipfel

Start: Lusen, Lusenwirt
Ziel: Klingenbrunn, Campingplatz am Nationalpark
Strecke: 22,8 km
Höhenmeter: 300 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/486610235

Als die Sonne sich früh morgens hinter den Berggipfeln hervorstreckt liege ich noch im Bett. Von hier habe ich nämlich den absoluten Premium Ausblick auf den Sonnenaufgang.

Nur wenig später schultere ich auch schon wieder meinen roten Rucksack und steige erneut hinauf zum Gipfel. Zu meiner großen Überraschung bin ich heute Morgen vollkommen alleine hier oben. Ein letztes Mal genieße ich die Aussicht auf den bayerischen Wald. Danach geht es auf dem Goldsteig die ewig lange Himmelsleiter hinab. Bei den großen Felsen muss ich besonders vorsichtig sein.

Statt noch den langen und anstrengenden Aufstieg zum Großen Rachel anzugehen, beschließe ich mich zum Rachelsee abzusteigen. „Wie sich die Waldlandschaft im See spiegelt“ staune ich. Der einstige Gletschersee ist ein herrlicher Platz für eine Pause mit knusprigem Brot, cremigem Camembert und frischem Obst.

Danach geht es rasch hinab ins Dorf. Denn hier wartet schon meine neue Isomatte bei der Post auf mich. Jetzt bin ich wieder gut ausgestattet für die Nacht. Die wird am Campingplatz direkt eingeweiht. Während ich mein Abendessen vorbereite kommen meine Zeltnachbarn vorbei. Ein freundliches Ehepaar, die trotz ihrer 88 Jahre immer noch im Zelt schlafen und wandern gehen. Da bin ich doch ziemlich beeindruckt und hoffe so geht es mir in dem Alter auch.

Tag 4

Der verflixte dritte Wandertag…

Start: Klingenbrunn, Campingplatz am Nationalpark
Ziel: Zwiesel, Campingplatz Tröppelkeller
Strecke: 18,8 km
Höhenmeter: 260 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/486875573

Heute kommt aber auch alles auf einmal. Statt den offiziellen Goldsteig zu wandern gehe ich einen Alternativweg direkt nach Zwiesel. Der Weg hat leider nicht viel zu bieten und ich bin die meiste Zeit auf breiten Forststraßen unterwegs. Die Zeit vertreibe ich mir mit singen und Hörbuch hören.

Soweit so gut aber mittags schießt dann auf einmal ein Schmerz in die Achillissehne, meines rechten Fußes. „Auaaa“ heult es durch den Wald und mir schießen die Tränen in die Augen so weh tut es. Daher mache ich Pause, dehne und massiere den Fuß und danach ist es zum Glück schon besser.

Doch die Tränen wollen nicht versiegen, denn es kommt so vieles wieder hoch. Längst vergessende Erinnerungen, schmerzende Selbstvorwürfe und schreckliche Gedanken. Das Gefühl von Verlust und Schuld ist einfach schrecklich und frisst mich in dem Moment schier auf. Aber dann beginne ich mir selbst Mitgefühl und Verständnis zu schenken und es hört langsam auf so weh zu tun.

Allerdings verlaufe ich mich auch noch und stehe plötzlich mitten im Wald und weiß nicht wirklich wohin mit mir. Ich bin ziemlich frustriert und habe gerade einfach keine Lust mehr. Doch als ich den Weg wiederfinde gewinne ich auch langsam mein Lächeln zurück.

Tag 5

Der Duft des Waldes

Start: Zwiesel, Campingplatz Tröppelkeller
Ziel: Regenhütte, Camping Heiner
Strecke: 12,6 km
Höhenmeter: 840 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/488808451

Der neue Tag beginnt früh. Noch mit Schlaf in den Augen baue ich mein Zelt ab und laufe zum Bahnhof. Diese bringt mich nach Ludwigsthal, wodurch ich mir ein langweiliges Stück Wandern durch die Stadt spare. Als ich aus der Bahn aussteige bin ich gleich mitten im Wald. Die hohen mächtigen Bäume ragen neben mir in die Höhe. Es geht stetig bergauf und ich sauge den Duft des Waldes förmlich in mir auf. Es riecht nach Kiefernadeln, nach frisch geschlagenem Holz und feuchtem Moos.

Am Großen Falkenstein ist wieder einiges los. Menschen tummeln sich rund um den Aussichtspunkt, welcher heute in dicken Nebelwolken liegt. So entscheide ich mich zeitnah den Abstieg zu beginnen. Es wird ein langer, zäher Abstieg. Ich beende mein Hörbuch „Die Macht der Geographie“ und beginne „Alles Licht was wir nicht sehen können“.

Während ich noch den Geschichten lausche treffe ich eine Rangerin und komme auch gleich mit ihr ins Gespräch. So erfahre ich, dass es sich bei den Hauptbaumarten um Fichten, Buchen und Tannen handelt. Zudem sind viele Hochmoore im bayerischen Wald zu finden. Aufgrund des damit einhergehenden sauren Boden wachsen zahlreiche Heidelbeeren in diesem Gebiet. An vielen Stellen ist der Boden aber auch mit weichem, grünen Moos überwuchert. Sogar über 40 Prozent der in Deutschland vorkommenden Moose wachsen im Nationalpark Bayerischer Wald.

Mit einigem neuem Wissen im Gepäck lege ich die letzten Kilometer auf dem Goldsteig zum Campingplatz zurück. Dort erwartet mich heute die pure Herzlichkeit. Ich treffe viele liebe Menschen, führe tolle Gespräche übers Wandern und Reisen. Abends gibt es zum Ausklang dann auch noch Gitarrenmusik und Gesang.

Tag 6

Heidelbeerliebe

Start: Regenhütte, Camping Heiner
Ziel: Chamer Hütte, Chamer Hütte
Strecke: 15,3 km
Höhenmeter: 840 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/493644605

Als ich die Augen öffne freue ich mich. Heute bin ich nicht alleine unterwegs. Richard, der meine Wandertouren schon seit einiges Zeit auf Instagram verfolgt begleitet mich heute. Falls ich auch mal in deiner Gegend unterwegs bin und du Zeit und Lust hast bist du übrigens auch immer herzlich eingeladen mit ein kleines Stück zu begleiten 😉

Heute wird wieder ein Tummeltag. Schließlich ist der Große Arber der höchste Berg im bayerischen Wald und das Goldsteig Highlight schlechthin. Und heute ist auch noch Sonntag, also noch mehr Menschen. Die treffen wir allerdings nicht beim Aufstieg, sondern erst oben an Gipfel bei der Gondelstation. Als es dann auch noch anfängt zu nieseln nimmt der Menschenstrom zum Glück etwas ab.

Trotzdem gefällt es mir auf dem kleinen Arber viel besser. Denn als wir dort den Gipfel erreichen, haben wir deutlich mehr Ruhe und einen genauso herrlichen Ausblick.

„HEIDELBEEREN“ überall viele leckere, blaue Beerchen. Hier gibt es wunderbare Heidelbeerfelder, soweit das Auge reicht. Ein wahrhaftes Paradies für mich und so nasche ich was das Zeug hält. Sogar so viel, dass meine Zunge sich schon ganz blau färbt 😀 Ich taufe diesem Abschnitt damit auf Heidelbeersteig und empfehle euch sehr im August oder September hier unterwegs zu sein.

Danach geht es zur Chamer Hütte, wo es für mich eine große Portion Käsespätzle gibt. Ich beziehe mein Zimmer auf der Hütte und um 17 Uhr verabschiedet sich die ganze Hüttencrew. So bin ich bin zusammen mit zwei anderen Gästen ganz alleine hier oben. Die perfekte Gelegenheit um noch eine Runde Yoga und meine Physiotherapie Übungen zu machen.

Tag 7

Zehn Tausender an einem Tag

Start: Chamer Hütte, Chamer Hütte
Ziel: Höfing, Privatzeltplatz
Strecke: 24,2 km
Höhenmeter: 550 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/495332564

Heute macht es mir richtig Freude. Schon als ich aufwache spüre ich die Vorfreude und ich kann es kaum erwarten loszuwandern. Zehn Tausender stehen heute auf dem Programm. An diesem Tag ist einfach alles herrlich. Die Sonne strahlt heute besonders hell, die Heidelbeeren schmecken noch süßer als die letzten Tage und ich habe die ganze Zeit ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Die Aussichten sind traumhaft und ich kann mich kaum satt sehen:

Der Goldsteig zeigt sich wirklich von seiner besten Seite. Mit jedem Gipfel komme ich meinem heutigen Ziel ein Stückchen näher. Am Ende ist es geschafft, die zehn Tausender sind bewältigt. Ich könnte platzen vor Freude und vor Stolz. Aber ich bin auch ziemlich platt und habe müde Füße. Daher bin ich ziemlich erleichtert als ich den Bauernhof erreiche bei dem ich heute zelte. Gleich neben Kühe, Schweinen und kleinen Kätzchen schlage ich mein Schlaflager auf.

Tag 8

Kletterpartie gefällig?

Start: Höfing, Privatzeltplatz
Ziel: Hohenwarth, Campingplatz Hohenwarth
Strecke: 19,8 km
Höhenmeter: 470 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/495585511

Der Goldsteig führt mich heute zunächst an gewaltigen Felsen vorbei und ich muss sogar bissl kraxeln. Dafür werde ich mit einer Wahnsinns Aussicht belohnt und mit dem tollen Gefühl, dass auch das schon wieder möglich ist.

Was mir jedoch wirklich etwas fehlt ist die Wandercommunity. Ich treffe nur sehr wenige Goldsteig Wandernde und abends auf den Campingplätzen bin ich oft das einzige Zelt. Dabei fühle ich mich manchmal ein bissl einsam und alleine. Dafür habe ich aber auch umso mehr Zeit zum Nachdenken, lesen und Sprachen lernen. Momentan übe ich mich in spanisch und französisch, um für die nächsten Touren besser gewappnet zu sein. Denn die sind schon wieder in Planung… 😉

Tag 9

Die kleinen Wunder der Natur

Start: Hohenwarth, Campingplatz Hohenwarth
Ziel: Furth im Wald, Campingplatz Einberg
Strecke: 25,3 km
Höhenmeter: 660 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/496526107

Heute heißt es schon wieder Abschied nehmen. Denn es steht meine letzte Etappe auf dem Goldsteig an. Und so baue ich morgens ein letztes Mal mein Zelt ab und packe meinen großen orangenen Wanderrucksack. Ich genieße ein letztes Mal die Ruhe und Idylle im bayerischen Wald. Überall am Wegesrand entdecke ich die kleinen Wunder des Waldes. Die weißen Pilze, flauschige und zarte rosafarbene Blumen als auch feines, dunkelgrünes Moos. Dieses wird mit Wasser benetzt, denn dicke Regentropfen segeln vom Himmel. Es fühlt sich so an als wird einiges weggespült. Meine Gedanken an den Unfall, die inneren Schmerzen und Ängste.

Stattdessen verspüre einfach nur eine große Dankbarkeit. Denn kurz nach meinem Unfall, vor drei Monaten, wusste ich nicht wann ich wieder wandern gehen kann. Deshalb bin ich einfach nur unglaublich froh, dass es schon wieder möglich ist. Der Goldsteig war mein perfekter Wiedereinstieg in die Wanderlust. Und um meine eigene Frage vom Anfang zu beantworten: Ja, ich bin soweit und wieder wanderbereit 😉

Der Sächsische Weinwanderweg

Der Sächsische Weinwanderweg

Auf in eine neue Wanderung: dieses Mal wird es eine wahre Genuss- und Kulturwanderung. Ich nehme dich mit ins Dresden-Elbland. Hier verläuft auf 90 Kilometern der Sächsische Weinwanderweg. Es warten malerische Landschaften, prächtige Städte wie Pirna, Dresden und Meissen, und viel leckeres Essen auf mich. Zwar befindet sich in Sachsen eines der kleinsten offiziellen Weinbaugebiete in Deutschland, aber wie heißt es doch so schön? Klein aber fein!

Anzeige: Dieser Blogartikel ist in Kooperation mit der Dresden Marketing GmbH entstanden

Tag 1

Sonnenuntergang in den Weinbergen

Start: Pirna, Romantikhotel
Ziel: Dresden-Pillnitz, Schloss Hotel
Strecke: 15,8 km
Höhenmeter: 180 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/498748388

Zusammen mit Matthias wache ich früh am Morgen mitten in der Historischen Altstadt von Pirna auf. Hier haben wir gestern schon zur Einstimmung der neuen Wanderung im Romantikhotel geschlemmt und eine Nacht tief und fest in den weichen Betten geschlummert. Aber jetzt heißt es raus aus den Federn! Denn ich kann es kaum noch erwarten wieder loszuwandern und der sächsische Weinwanderweg wartet schon. „Aber was wird mich wohl alles erwarten?“ frage ich mich, als ich die Wanderschuhe schnüre. Das werden wir nun gemeinsam herausfinden…

Der malerische Marktplatz von Pirna ist so früh am Morgen noch verlassen und so haben wir Zeit, die pittoresken Gebäude in aller Ruhe zu bewundern. Die sind aber auch einfach zu schön, mit ihren hellen Farben, den orangen Dächern und den bunten Blumen an den Fenstern. Kopfsteingepflasterte Gassen führen uns hinunter bis zur Elbe. Klar und ruhig liegt sie wie ein Spiegel vor uns. Auf der anderen Elbseite startet der Wanderweg ganz offiziell und von hier haben wir nochmal einen traumhaften Blick auf Pirna. Und das soll nicht der letzte gewesen sein. Denn wenig später dürfen wir die Stadt auch noch einmal von hoch oben bewundern.

„Wie schön es doch ist wieder unterwegs zu sein“ raune ich Matthias zu. Und so fliegen die Kilometer nur so an uns vorbei. Wir laufen durch kleine Stadtteile, schöne Wohnviertel, vorbei an einem Bauernhof und durch Wiesen und Wälder. Auch das Jadgschloss Graupa liegt gleich am Wegesrand und lädt ebenso wie das Lohengrin-Haus insbesondere Richard Wagner Fans zu einer Besichtigung ein.

Doch das größte Highlight des Tages wartet ganz an Ende auf uns. Von hoch oben vom Pillnitzer Königlichen Weinberg aus, erstreckt sich vor uns das malerische Elbland in seiner ganzen Pracht. „Wie weit wir hier schauen können“ staunt Matthias. Und das stimmt: auf der einen Seite sogar bis in die Sächsische Schweiz und auf der anderen Seite bis zu den prächtigen Bauten von Dresden.

Gleich vor uns liegt die Weinbergkirche, eingebettet in die saftig grünen Weinberge, und das märchenhafte Schloss Pillnitz. Aber weißt du was das Beste daran ist? Mitten auf dem Schlossgelände schlafen wir heute Nacht im Schlosshotel Pillnitz.

Voller Vorfreude rasen wir nur so hinab. Doch bevor wir in die kleine Märchenwelt eintauchen gönnen wir uns noch Kaffee und Kuchen bei der Chocolaterie am Fliederhof. Hier sitzen wir mitten in einem herrlichen Garten, um uns herum blühen die Blumen und surren die Insekten, und wir genießen die Köstlichkeiten aus Schokolade.

Mit gut gefüllten Mägen schlendern wir durch die weiten Parkanlagen des Schlosses. Früher hat das Sächsische Königshaus hier seine Sommer verbracht und auch ich fühle mich zwischen dieser ganzen Pracht ein bissel königlich. Der Park ist täglich geöffnet (von 6 Uhr bis zur Dunkelheit) und das Schloss-und Kunstmuseum bietet von Dienstag bis Sonntag (10-17 Uhr) Einlass. Wir belassen es allerdings beim Schlossgarten, denn auch hier gibt es schon so viel zu entdecken. So finden wir farbenprächtigen Blüten, exotische Palmen und unglaublich viele andere Pflanzen und Gehölze, von denen ich leider nur ein Bruchteil benennen kann.

Bevor es Zeit wird für das Abendessen laufen wir nochmal hoch in die Weinberge. Ich verspüre nämlich eine leise Hoffnung auf einen Sonnenuntergang und diese Chance möchten wir nicht unversucht lassen. Und wir haben riesiges Glück. Meine Hoffnung wird voll erfüllt, wenn nicht sogar noch übertroffen. Der glühende Feuerball senkt sich zur Erde herab und taucht die Wolken in ein fantastisches Rot. „Das ist wunderschön“ hauche ich und kann meinen Blick nicht von dem romantischen Abendhimmel losreißen. Die Weinberge schimmern im Abendrot und der Blick auf die Kirche erscheint mir wie aus einem Bilderbuch. Das ist ein ganz wundervoller Einklang in diese neue Wanderung.

Tag 2

Auf nach Dresden

Start: Dresden-Pillnitz, Schloss Hotel
Ziel: Dresden-Wilder Mann, Hotel Bergwirtschaft Wilder Mann
Strecke: 19,4 km
Höhenmeter: 250 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/500030360

Nach einem super leckeren Abendessen gestern erwartet uns auch heute Morgen ein reichhaltiges Buffet. Nach den ganzen Köstlichkeiten, die wir verputzt haben, können wir nur sehr langsam loswandern. Der Weinwanderweg führt zunächst durch ein kleines, idyllisches Waldstück. Anschließend geht es vorbei an den herrschaftlichen Villen bis hin zur Standseilbahn.

Mit der fahren wir hoch hinaus, um die ganze Weite Dresdens von oben zu bewundern. Wer noch Zeit hat, sollte auf jeden Fall noch den Aufstieg zum Körnerweg mitnehmen. Denn dort lässt es sich toll durch die Parkanlagen der drei Elbschlösser – Schloss Eckberg, Lignerschloss und Schloss Albrechtsburg -schlendern, wie ich gehört habe. Weiter führt uns der Sächsische Weinwanderweg bis hinunter zu der in der Sonne schimmernden Elbe. Dort gönnen wir uns und unseren Füßen im kühlen und klaren Elbwasser eine kurze Pause. „Hach tut das gut“ schwärme ich und würde am liebsten gleich ganz reinhüpfen.

Danach kommt das letzte aber doch noch lange Stück quer durch Dresden. Der Asphalt und die Hitze lässt ein bissel unsere Füße qualmen. Aber da wir uns heute auch Dresden anschauen wollen, machen wir ordentlich Tempo. Mitten durch die Neustadt wandern wir direkt vorbei an der Pfunds Molkerei, dem schönsten Milchladen der Welt. Diesen Titel trägt er auch absolut zu Recht, denn die 247,9m2 handgemalte Fliesen machen das kleine Geschäft zu einem kleinen Wunderwerk.

Wir checken im Hotel Bergwirtschaft Wilder Mann ein und machen uns wenig später mit dem Bus auf nach Dresden.

„Oh ist das schön!“ und „Schau mal dort!“ platzt es nur so aus mir heraus, als wir die Barockstadt erreichen. Ich habe mich auf den ersten Blick verliebt und bin ganz verzaubert von den beeindruckenden Bauwerken. Umso möglichst viel von der Stadt aufzusaugen kurven wir mit einem großen roten Doppeldecker durch die Straßen. Die Stadtrundfahrt bringt uns in nur zwei Stunden zu den schönsten Plätzen und wir können immer wieder aussteigen, verweilen und mit dem nächsten Bus weiterfahren.

Daher nehmen wir noch das imposante Schloss Albrechtsberg (Termine für eine Schlossführung finden sich auf der Webseite des Schlosses) mit, an dem wir heute Mittag bereits vorbeigelaufen sind. Hohe Säulengänge, große Viadukte und Parkanlagen erwarten uns hoch über der Elbe.

Abends besuchen wir eine himmlische Ballettaufführung von Schwanensee in der Semperoper. Noch mit den Klängen des Orchesters in den Ohren schlendern wir durch das nächtliche Dresden. In der Dunkelheit strahlt die Stadt im Lichterglanz und versprüht ein ganz romantisches Flair.

Aber nur ein halber Tag in Dresden? Das reicht einfach nicht! Also verbringe ich am Ende meiner Wanderung einfach noch einen weiteren Tag in der Barockstadt. Dabei besichtige ich die prächtige Frauenkirche, die schon von außen ein imposantes Erscheinungsbild ist. Von innen bewundere ich die hohe Kuppel und die wunderschönen Wandmalereien in Pasteltönen. Schließlich wage ich auch den Kuppelaufstieg und genieße einen herrlichen Ausblick über die Stadt.

Im Dresdner Zwinger begebe ich mit mit der ZwingerXperience auf Zeitreise. Ich setze mir die Kopfhörer auf und schwupp befinde ich mich in einem anderen Jahrhundert. August der Starke schwärmt mir von seiner Orangerie vor und auf dem großen Bildschirm vor mir bewundere ich den Zwinger im 18. Jahrhundert. Es fühlt sich so an als wäre ich mittendrin. Mitten in der prächtigen Hochzeit von Augusts Sohn, die sich auf einmal direkt vor meinen Augen abspielt. Um mich herum reiten die stolzen Soldaten auf ihren bunt geschmückten Pferden. Die Musik der Hofkapelle schallt aus allen Ecken und am Ende bestaune ich ein Feuerwerk, bevor ich auch schon wieder zurück in die Gegenwart reise.

Die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung hat für Kunstfans zahlreiche Meisterwerke zu bieten. Hier mache ich eine Kunstreise durch die verschiedenen Epochen der europäischen Kunstgeschichte. Ein besonderes Herzstück der Galerie ist die „Sixtinische Madonna“ von Raffael aus der italienischen Renaissance.

Und bestimmt hat die Stadt auch noch viel viel mehr zu bieten, aber mehr haben wir einfach nicht geschafft. Heißt also, wir müssen einfach nochmal wiederkommen 🙂

Etappe 3

Mitten in den Weinbergen

Start: Dresden-Wilder Mann, Hotel Bergwirtschaft Wilder Mann
Ziel: Radebeul, Hoflößnitz
Strecke: 7,4 km
Höhenmeter: 190 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/500899438

Heute muss Matthias leider schon zurück nach Mainz. Soll unsere gemeinsame Zeit auf dem Sächsischen Weinwanderweg etwa schon vorbei sein? Ich kann´s kaum glauben. Bei alldem, was wir bereits erlebt und gesehen haben, ist die Zeit nur so verflogen. Das erste Stück alleine im Wald tut mir daher richtig gut, um durchzuatmen und einen klaren Kopf zu bekommen. Das gelingt mir im Wald einfach immer am Besten. Hier höre ich den Vögeln beim Singen zu, beobachte einen Spatz wie er durch die Baumkronen flattert und staune über die Pilze und Blumen am Wegesrand.

So vergeht auch meine Traurigkeit und die Kilometer purzeln nur so hinunter. Und auf einmal, ja auf einmal befinde ich mich mitten drin in den steilen Weinhängen und es kommt zum ersten Mal auf meiner Wanderung richtiges Weinfeeling auf. Der Sächsische Weinwanderweg beginnt seinem Namen wahre Ehre zu machen. Hoch oben am Berg thront das Spitzhaus und der Bismarckturm, von dessen Fuße ich eine fabelhafte Aussicht auf das gesamte Elbland habe.

Von hier aus geht es auf der Spitzhaustreppe bergab, die als längste Treppenanlage Sachsens auch äußerst beliebt ist bei Läufern. Die laufen hier meist über zehn Mal hoch und runter, während mir das eine Mal locker ausreicht. Ringsum erstreckt sich der Weinberg „Goldener Wagen“.

Das einst kurfürstliche Weingut Hoflößnitz strahlt heute ein romantisches Flair aus. Mitten in den Weinbergen gelegen lässt sich hier bei einer Führung über das Gut und das Sächsische Weinbaumuseum so einiges lernen. Aber weißt du was ich auch noch liebend gerne ausprobiert hätte? Ich verrat’s dir. Ich hätte unglaublich gerne selber mal Trauben geerntet und Traubensaft gestampft, wie es bei den Kinderführungen angeboten wird 🙂 Statt zum Stampfen geht es für mich zur Verkostung der Bio-Weine von Hoflößnitz auf die Panoramaterrasse. Tatsächlich ist das sogar die erste Weinverkostung in meinem Leben.

Bisher war ich mehr Team Traubensaft. Trotzdem finde ich es unfassbar faszinierend, wie unterschiedlich die Rebsorten riechen und schmecken. Dabei verkoste ich nur einen Bruchteil des Sächsischen Weins da die 60 Rebsorten, die im Elbland wachsen, bei einer Weinprobe zu verkosten einfach nicht machbar ist. Zumindest für mich nicht 🙂

Tag 4

Märchenschlösser

Start: Radebeul, Hoflößnitz
Ziel: Niederau, Hotel Heidler
Strecke: 28,3 km
Höhenmeter: 470 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/501862156

Mitten in den Weinbergen habe ich geschlafen und auch mitten durch die Weinberge wandere ich an diesem Morgen. Dicke grüne und rote Trauben hängen an den Reben. Der Wind raschelt an den großen Weinblättern und die Sonnenstrahlen glitzern zwischen Ihnen hindurch.

Von der Sternwarte aus habe ich eine herrliche Aussicht auf Radebeul und das Schloss Wackerbarth. Dieses liegt wirklich märchenhaft gelegen mitten zwischen den Weinhängen und lädt mit seiner weitläufigen Parkanlage nur so zum Verweilen ein. Auf dem ersten Erlebnisweingut Europas gibt es nämlich einiges zu Bestaunen und zu Lernen. Ich kann mir sogar anschauen, wie genau Wein und Sekt hergestellt wird. Schon seit 1836 wird hier als erste Sektkellerei Sachsens die Weintraube zu Sekt veredelt. Die edlen Tropfen können hier, auf dem Sächsischen Staatsweingut, auch gleich gekauft werden. So wandern auch bei mir zwei Flaschen in den Rucksack 🙂

Ich sag’s euch, der Sächsische Weinwanderweg macht mich zur absoluten Weinkennerin.

Durch verwunschene Wälder und über lange Straßen gelange ich nachmittags zum Schloss Lauben und dem Wasserschloss in Oberau. Außerdem warten noch die drei Weinböhla Türme auf mich, wovon ich allerdings nur den Wartturm mitnehmen kann, da man sich für den Friedensturm und den König-Albert-Turm Schlüssel ausleihen muss. Auf der Webseite vom Sächsischen Weinwanderweg erfährst du, wo du dir die Schlüssel ausleihen kannst. Der Wartturm ist zwar nur noch als Ruine erhalten, aber auch vom Fuße habe ich einen schönen Blick auf den Ratsweinberg, Weinböhla und das Elbtal.

Doch die zusätzlichen Kilometer spare ich mir. Der Sächsische Weinwanderweg hat mir heute nämlich 28 Kilometer abverlangt und erst als es schon langsam dunkel wird erreiche ich meinen Zielort in Niederau. Jetzt bin ich einfach nur ziemlich müde nach diesem langen Wandertag.

Tag 5

Elbe-Liebe

Start: Niederau, Hotel Heidler
Ziel: Meissen, Romantikhotel Burgkeller
Strecke: 14,8 km
Höhenmeter: 210 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/502198116

Die heutige Sächsische Weinwanderweg-Etappe ist zwar nicht lang aber umso schöner. Zunächst geht es durch die Nassau, einem Landschaftsschutzgebiet. Ich stapfe durch die weiten Feldlandschaften und pure Landidylle schwebt in der Luft. Aber schon von hier aus erkenne ich die hohen Hügel des Spaargebirges, in welchem ich heute noch Wandern werde. Das Spaargebirge ist als drei Kilometer langer Höhenzug wohl eines der kleinsten Gebirge. Dennoch reicht es an so mancher Stelle bis zu 90m über die Elbe.

Mit seinen herrlichen dichten Wäldern ist es ein wahres Wanderparadies. Während ich langsam bergauf steige, huscht ein kleines Eichhörnchen in den Bäumen umher. Ein Reh taucht plötzlich vor mir auf, erschrickt und springt zurück in den Wald. Als dieser aufreißt komme ich zu einem kleinen botanischen Garten (Öffnungszeiten: April-Oktober jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr) und schließlich zu der großartigen Aussicht von der Boselspitze. Oben an den Hügeln hängen graue schwere Wolken und unten im Tal schlängelt sich die Elbe dahin. Bei guter Sicht lässt sich von hier aus sogar die Sächsische Schweiz und Dresden erkennen.

Ganz alleine bin ich hier oben und genieße den fantastischen Weitblick auf den Fluss und die Ruhe. Zumindest so lange bis die ersten Regentropfen vom Himmel segeln. Ab da geht es fix bergab über die Juchhöhe mit einem schönen Blick auf Meissen.

Hier wartet auch nochmal eine der zehn Hörstationen auf mich. Fix den QR-Code mit dem Handy einscannen und schon geht es los. Schon die letzten Tage habe ich spannenden Geschichten über den sächsischen Weinbau gelauscht und tolle Tipps für meine Wanderung bekommen. Heute erzählt mir Winzerin Katharina Schuh die Historie des Weinbergs Klausenberg.

Auf den letzten Metern in die Stadt werde ich dann nochmal richtig nass und bin einfach nur froh, als ich meine heutige Unterkunft, das Hotel Burgkeller, mitten auf der Albrechtsburg erreiche.

Hier lasse ich es mir nun erstmal gut gehen, bevor ich mich daran mache Meissen zu erkunden. Denn in Meissen gibt es so einiges zu erkunden. Ich nehme mir für heute den gewaltigen Dom und die märchenhafte Albrechtsburg vor.

Der Dom wurde vor über 700 Jahren im Stil der Gotik gebaut. Innen werde ich von der besinnlichen Stimmung des Gotteshauses eingefangen und erkunde die großen Hallen des Doms.

In der Albrechtsburg reise ich wieder einmal zurück in der Zeit. Durch das Tablet sehe ich die Albrechtsburg in verschiedenen Zeitaltern. So lerne ich vieles über das Leben auf der Burg, aber auch zu der Herstellung des Porzellans. Das Meißener Porzellan ist schließlich weltbekannt und über zwei Jahrhunderte fand in der Burg die Herstellung des berühmten weißen Goldes statt. Auch ein Besuch in der Porzellanmanufaktur ist sicher lohnenswert, um noch mehr über die Handwerkskunst zu erfahren.

Zum Ausklang des Abends gibt es eine wahre Gaumenfreude. Die genieße ich zusammen mit einem fabelhaften Blick auf Meissen bei Nacht.

Etappe 6

Die schönsten Weinaussichten

Start: Meissen, Romantikhotel Burgkeller
Ziel: Diesbar-Seußlitz, Townhouse Dresden
Strecke: 17,5 km
Höhenmeter: 310 m
Link zu Komoot: https://www.komoot.de/tour/502864300

Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Und auch der Sächsische Weinwanderweg hält die, in meinen Augen, absolut schönste Etappe für das Ende meiner Wanderung bereit. Zum Abschied von Meissen genieße ich zunächst noch einmal einen malerischen Blick auf die Stadt an der Elbe. Bei strahlend blauem Himmel geht es rauf in die Weinberge, von wo aus ich die „Schönste Weinsicht 2016“ betrachte.

Ich wandere direkt an den Rebstöcken vorbei, die mit dicken, prallen Trauben behangen sind. Zu meiner linken Seite schlängelt sich die himmelblaue Elbe durch das breite Tal. Ich lasse meinen Blick über den Flusslauf schweifen. Hohe Felswände aber auch grüne Wiesen und Wälder säumen das Ufer. „Ein zauberhafter Anblick“ murmle ich andächtig.

Ein kurzer Abstecher zum Schloss Proschwitz mit seinem sehenswerten Park ist übrigens lohnenswert.

Weiter geht es mitten in den Wald. Hier zwitschern die Vögel im Chor, ein Eichhörnchen krabbelt den Stamm hinauf und unten im Laub raschelt ein kleines Mäuschen. Die Sonne sucht sich ihren Weg durch die dichte Laubkrone und ich lasse mir die warmen Strahlen ins Gesicht scheinen.

Als ich an dem „Nach Hause“ Schild vorbeikomme macht sich Wehmut in mir breit. Wie schnell kann doch die Zeit vergehen? Ich war so beschäftigt mit Wandern, Genießen und Besichtigen, dass ich gar nicht gemerkt habe wie schnell die Tage verflogen sind.

Während ich also bissel betröppelt die letzten Schritte auf meiner Wanderung mache biege ich um eine Ecke und auf einmal ist sie vor mir. Eine fantastische Aussicht auf die Elbe und die Weinberge. „Wow“, stoße ich hervor. Ich bin hellauf begeistert. Das ist wohl das herrlichste Panorama meiner ganzen Wanderung. Was für ein toller Abschiedsblick!

Denn danach führt mich der Sächsische Weinwanderweg an Schloss Seußlitz vorbei und ich erhasche einen kurzen Blick auf den Schlosspark. Im Gegensatz zum Schloss ist dieser frei zugänglich. Doch ich muss mich beeilen, schließlich gehe ich gleich an Bord der Krippen. Mit diesem Raddampfer geht es für mich zurück nach Dresden. Jetzt heißt es Anker lichten und „Ahoi“.

Du hast Lust den Sächsischen Weinwanderweg selbst zu wandern? Dann schau gerne auf Komoot vorbei, dort findest du die GPS Daten aller Etappen. Auch die Webseite des Sächsischen Weinwanderweges hält viele hilfreiche Informationen bereit. Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Wandern 🙂

Der Sächsische Weinwanderweg lässt sich übrigens auch ganz wunderbar mit dem Malerweg kombinieren.

Mein Tagesrucksack: Osprey Tempest 9

Ein kleiner und kompakter Rucksack für Tageswanderungen, in den alles reinpasst was auf eine Tageswanderung mit muss. Aber nicht nur für Tagestouren ist der Osprey Tempest 9 bei mir am Start. Sondern auch bei Radtouren und auch im Alltag hat er mich überzeugt und ist sehr oft auf meinem Rücken zu finden.

Preis:

Der Osprey Tempest 9 kostet ca. 100 Euro und liegt damit für ein Tagesrucksack im oberen Preisbereich.

Gewicht:

Das ist mit 610g für einen Tagesrucksack im mittleren Bereich. Der Rucksack ist zwar kein absolutes Leichtgewicht, punktet aber dafür mit einer tollen Ausstattung.

Maße:

  • Volumen: 9 Liter
  • Breite: 22 cm
  • Höhe: 46 cm
  • Tiefe: 18 cm

Ausstattung:

  • AirScape Rückenplatte aus Mesh-überzogenem Schaum im Akkordeon-Schnitt für Ventilation und Komfort
  • RV-Zugang zum Hauptfach
  • Externes Trinksystemfach
  • Fahrradhelmbefestigung
  • Trekkingstockhalterung
  • Elastische Kordel / Gummizug auf der Front
  • Stretchfach am Schultergurt
  • Zwei RV-Fächer am Hüftgurt
  • Blinklichthalterung
  • Eine Eisaxtschlaufe
  • Brustgurt mit Signalpfeife
  • Interner Schlüsselclip

Material:

Hergestellt ist er aus hochwertigem, recyceltem, hochfestem Nylon mit bluesign-Siegel und PFC-freier DWR-Imprägnierung. Auf meinen bisherigen Wanderungen hat sich das Material auf jeden Fall schon bewährt, denn bisher sieht der Rucksack trotz einer Beanspruchung immer noch aus wie neu.

Tragesystem:

Das Rückensystem besteht aus einer AirScape Rückenplatte aus Schaumstoff. Dadurch wird eine atmungsaktive und körpernahe Passform gewährleistet und ein äußerst bequemer Tragekomfort erreicht. Der Hüftgurt verläuft nahtlos und sorgt für einen besseren Halt des Rucksacks und bewirkt eine Gewichtsverlagerung des Rucksackgewichts auf die Hüfte.

Rucksackaufbau:

Der Osprey Tempest 9 punktet mit seiner tollen Fächeraufteilung. Es gibt ein Deckelfach, in dem ich persönlich häufig Müsliriegel und Taschentücher verstaue. Zusätzlich dazu gibt es auch auf der Innenseite eine kleine Tasche, in der Wertgegenstände aufbewahrt werden können. Das große Hauptfach bietet genügend Platz für eine vollständige Tagesausrüstung. Wer sparsam unterwegs ist kriegt darin sogar alles für zwei Personen unter.

Im großen Hauptfach kann auch eine Trinkblase Platz finden, da der Rucksack Trinkblasen kompatibel ist. Alternativ bieten zwei Außentaschen am Rucksack auch Platz für zwei Trinkflaschen. Zudem lassen sich außen Helm, Eispickel und Stöcke problemlos befestigen. Auch Jacken oder Pullis können an der elastischen Kordel auf der Frontseite des Rucksacks einfach festgebunden werden. Das ist vor allem auf Touren mit wechselhaftem Wetter sehr praktisch.

Zusätzlich zu alldem hat der Rucksack noch eine elastische Tasche am Schultergurt, die ich manchmal für mein Handy nutze. Noch lieber nutze ich dafür allerdings die zwei Hüftgurttaschen. Da ist auch meist meine Kamera und oft ein Schokoriegel drin zu finden.

Mehr Infos zu der richtigen Rucksackgröße findest du auf der Webseite von Osprey.

Regendichte:

Der Rucksack besitzt zwar keine dazugehörige Regenhülle aber die kann entweder noch dazu bestellt werden, oder du nutzt einfach wasserdichte Packsäcke, zum Schutz vor Regen.

Fazit:

Der Osprey Tempest 9 hat mich bisher echt überzeugt und ist mein idealer Begleiter auf Tageswanderungen und -radtouren geworden. Der Rucksack punktet einfach mit seiner tollen Fächeraufteilung und seiner Liebe zum Detail. Dafür ist er allerdings auch ein wenig schwerer und teurer. Aber da das Gewicht für mich auf Tagestouren keine so große Rolle spielt und ich hoffe, dass ich den Rucksack noch sehr lange nutzen bin ich sehr zufrieden mit ihm. Er wird mich also auch in Zukunft noch auf viele meiner Touren begleiten.

Wenn Du noch wissen möchtest, was ich auf meinen Wanderungen alles in meinem Rucksack dabei habe, kannst Du einmal auf meiner Packliste vorbeischauen.

*Werbung: Für diesen Artikel wurde mir der Osprey Tempest 9 nach meiner freien Wahl von Osprey kostenlos zu Verfügung gestellt.

Fernwanderung auf der Via Alpina

Der Start und das schnelle Ende meiner Wanderung

Endlich geht es los und meine so langersehnte Fernwanderung auf der Via Alpina beginnt. Doch leider findet sie dieses Mal deutlich schneller als geplant und erwartet ein abruptes und hoffentlich nur vorläufiges Ende…

Tag 1

Da bin ich, mitten an dem schier endlosen Meer fühle ich mich auf einmal ganz klein. Es fühlt sich unwirklich an, dass hier und heute meine Alpendurchquerung beginnt. „Bin ich überhaupt bereit?“ schießt es mir durch den Kopf. Momentan fühlt es sich noch nicht so an. Zwar ist der Rucksack schon gepackt, die Wanderschuhe schon an den Füßen aber ich fühle mich nicht so als würde ich in den nächsten Monaten 2500km wandern.

Aber vielleicht sollte ich damit einfach mal beginnen. Also mit dem Wandern. Langsam lasse ich das Meer hinter mir und laufe bergauf. Und Schritt fürs Schritt kommt sie endlich: die Vorfreude und die Wanderlust. Abends erreiche ich meinen ersten Campingplatz und baue flink mein Zelt auf. Nach der langen Anreise und dem ersten Stück Wandern bin ich einfach hundemüde.

Tag 2

Als ich die Augen öffne ist es schon hell draußen. Deswegen krabble ich gleich aus dem Schlafsack: Es kann losgehen. Ich folge einem kleinen schattigen Pfad durch den Wald. Rechts von mir kann ich von hier oben das Meer erahnen. Als die Bäume sich lichten bekomme ich dieses in seiner vollen Pracht zu sehen. „Wow ist das schön“ murmle ich und sauge diesen Augenblick in mich auf. So langsam realisiere ich es auch. Das ist der Beginn einer langen und aufregenden Wanderung bei der ich am Ende hoffentlich auch wieder das Meer bestaunen kann.

Den heutigen Tag wandere ich durch dichte Wälder und hohe Wiesen. Dort tummeln sich nur so die Zecken und alleine heute finde ich bei meinen ständigen Kontrolle zwei der kleinen Sauger. Am Abend darf ich mein Zelt auf der Wiese eines Bauern aufstellen.

Tag 3

„Was für eine schreckliche Nacht“. Ich bin erst so spät eingeschlafen, dauernd aufgewacht und schon um fünf Uhr war es wieder taghell in meinem Zelt. Aber okay was soll ich machen? Aufstehen, Packen und Weiterwandern. Und mir wie jeden Morgen überlegen wofür ich an diesem Tag dankbar bin. Das wäre das leckere Schokomüsli zum Frühstück, die liebe Nachricht von meinem Freund Matthias und der Höhlenbesuch der heute ansteht.

Heute besichtige ich nämlich das UNESO Welterbe: die spektakulären Höhlen von Škocjan.

Allerdings erst um 13 Uhr und so habe ich einen richtig entspannten Morgen. Als es dann endlich los geht komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Durch schmale, dunkle Gänge geht es tief hinein in die Höhlenwelt. Überall sind gewaltige Tropfsteine zu sehen und ich lausche dem Tropfen des Wassers. Auf einmal reißt eine riesige Höhle vor mir auf. Der Fluss Reka, der durch Abtragung des Karstgesteins zur Entstehung der Höhle beigetragen hat rauscht tief unter uns herab. Der beleuchtete Weg führt mich am Fels entlang bis hin zu einer hohen Brücke, die es zu überqueren gilt. Es ist so mystisch schön das ich vor lauter Schauen gar nicht weiterlaufen mag. Ein bissel gewandert wird aber schließlich doch noch und abends finde ich wieder einen netten Bauern, der mich auf seinem Land zelten lässt.

Tag 4

Heute geht es hoch hinaus, denn mein erster Gipfeltag steht an. Zunächst führt mich die Via Alpina durch einen Wald den Berg hinauf. Aber schnell wird es immer steiler und felsiger. Mit meinem riesigen Rucksack auf dem Rücken kraxel ich über die großen Felsen. Eine Hand immer am kühlen Drahtseil, zur Sicherung. So schleppe ich mich Stück für Stück bis ganz nach oben.

Dort erstreckt sich mir ein wunderschöner Ausblick. Aber warte mal: „Kann ich dahinten sogar das Mittelmeer sehen?“. Und ja das ist es. Wie cool ist das denn, zu sehen wie unglaublich weit ich in den ersten vier Tagen schon gekommen bin.

Meinen Rucksack schultere ich mit einem Lächeln im Gesicht, nach diesem tollen Gipfelmoment. Dieses verschwindet in den nächsten Stunden jedoch wieder von meinem Gesicht. Der lange Abstieg, das schwere Müdigkeit und eine riesige Müdigkeit zermürben mich am Nachmittag. Als ich an das Schloss Predjama komme bin ich einfach erleichtert. Die gewaltigen Mauern sind in den Fels geschlagen und geben einfach ein imposantes Bild ab. Hier ist Zeit für eine lange Pause und vor allem auch was kühles zu trinken.

Wirklich in Wanderstimmung komme ich danach allerdings nicht mehr und so laufe ich nur noch wenige Kilometer auf der Via Alpina bevor ich mein Zelt mitten im Wald aufbaue.

Tag 5

Auch morgens ist mir nicht wirklich nach Wandern zumute. Viel mehr macht sich ein schreckliches Gefühl von Einsamkeit im mir breit. Die letzten Tage habe ich niemanden getroffen mit dem ich mal auf englisch paar Worte wechseln kann und so fehlen mir heute Familie und Freunde umso mehr.

Doch als ich in das kleine Dorf komme ändert sich das und ich treffe Victor. Einer der ersten Einheimischen der englisch spricht. So sitzen wir auf der Parkbank, ich futtere meine Erdbeeren und wir tauschen und über das Leben aus. Es ist ein wirklich rührendes und inspirierendes Gespräch und am Schluss sagt Victor: „Caroline, es ist total wichtig sein Leben nicht zu verschwenden. Du machst das genau richtig, nutze es und mach das Beste draus“. Welch wahre Worte die mich tief berühren und durchströmen. Das werde ich Victor, ich werde es definitiv nutzen verspreche ich bevor ich weiterlaufe.

Doch das soll nicht die letzte Begegnung des Tages gewesen sein, denn am Nachmittag treffe ich zum ersten Mal eine andere Via Alpina Wanderin. Maud aus Frankreich und ich kommen gleich ins Gespräch und setzen unseren Weg in die Stadt gemeinsam fort. Wir quatschen übers Reisen, Wandern und über die Via Alpina. Auf der liegt nämlich noch ziemlich viel Schnee und da Maud auch bissel Knieprobleme hat entscheidet sie sich in der Stadt ein paar Tage Pause einzulegen.

Ich hingegen kaufe nur kurz ein und wandere zum Schluss des Tages nochmal einen richtig knackigen Anstieg herauf. Dafür wartet oben ein Gästehaus mit tollen Zeltplätzen, Duschen und Waschmaschine auf mich. Sauber, Satt und zufrieden mümmel ich mich abends in den Schlafsack ein.

Tag 6

Lautes Vogelgezwitscher weckt mich schon um fünf Uhr morgens. Aber direkt loswandern? Ist heute nicht. Stattdessen gönne ich mir einen langsamen Tag in den Start. Die letzten Tage liegen mir nämlich doch noch in den Knochen und ich spüre Schultern, Beine und Füße. Ist ja auch kein Wunder nachdem ich die Wochen davor deutlich mehr Zeit am Schreibtisch statt beim Wandern verbracht habe.

Als ich mich endlich aufraffe scheint sich mein Körper heute ein bissel zu sträuben. Deshalb mache ich viele Pausen und bestaune die Landschaft. Diese wird mittlerweile immer bergiger und vor mir erstrecken sich bewaldete grüne Berge. Ich durchquere heute einige kleine malerische Dörfer, in denen es scheint als wäre die Zeit einfach stehen geblieben.

Die letzten Kilometer geben mir dann nochmal richtig den Rest und mein ganzer Körper sagt „Schluss für heute“. So darf ich mein kleines Zelt mitten im Schafsstall aufbauen. Die sind zum Glück auf der Weide 😀

Tag 7

Fernwandern auf der Via Alpina

Eine Woche bin ich nun unterwegs und ich habe schon so unglaublich viel erlebt, dass ich mich kaum an alles erinnern kann. Und auch wenn mein Körper sich erst langsam wieder ans lange Wandern gewöhnt ist mein Geist voll und ganz dabei.

Und heute? Heute ist wieder Gipfeltag. Aber bevor ich den 1800m hohen Porezen erreiche muss ich noch einige Meter überwinden. Während ich der Sonne entgegen den Gipfel hochstapfe läuft mir der Schweiß die Stirn runter. Vor Lauter Gekeuche achte ich gar nicht auf den Weg bis mich auf einmal ein Schock durchfährt und ich blitzschnell zurückfahre. Direkt vor mir sonnt sich eine Schlange auf dem Weg. Hui das war aber knapp. Erstmal tief durchatmen und nun schnell zum Gipfel.

Dort erwartet mich ein herrlicher Ausblick und mein ich setze meine erste noch etwas wackelige Unterschrift in ein Gipfelbuch- Ich kann es kaum glauben und kriege mein Lächeln nicht aus dem Gesicht. Auch der steile Abstieg lässt das nicht erblassen und so geht es ratzfatz bergab. was ein toller Tag auf der Via Alpina, ich freue mich schon jetzt auf die nächsten…

Tag 8

Doch dazu soll es leider nicht kommen, denn nur ein einen Tag später nimmt meine Fernwanderung auf der Via Alpina ein abruptes Ende. Heute erwartet mich das erste Mal Schnee und so packe ich die Microspikes aus und überquere die ersten kleinen Schneefelder solide. Zu meinem Glück treffe ich kurz danach auch noch auf ein österreichisches Pärchen und wir ziehen zusammen weiter. Kurz vor der Hütte steigen sie einen sehr schneebedeckten Weg über die Nordwand ab. Ich möchte noch zur Hütte und morgen über die schneefreie Südseite absteigen. Allerdings müsste ich um zur Hütte zu kommen ein großes und sehr steiles Schneefeld queren.

Daher entscheide ich mich dieses zu umgehen und muss ein kleines Stück kraxeln .Dabei passiert es dann: Plötzlich löst sich ein großer Stein und ruckartig zieht sich mein Rucksack nach Hinten und ich stürze. Als ich aufschlage und auf meinem Bauch liegen bleibe setze ich gleich einen Notruf über meinen Notfallsender ab und rufe nach Hilfe. Das Pärchen ist noch in der Nähe, kommt zurück und bleibt die ganze Zeit bei mir. Trotz Rettungsdecke und Schlafsack zittere ich die ganze Zeit während wir auf die Rettung warten. Als der Heli kommt bin ich einfach nur unfassbar erleichtert. Schnell geht es in ein Krankenhaus in Slowenien.

Von dort aus werden erstmal Familie und mein Partner Matthias informiert, die haben sich nämlich schon große Sorgen gemacht. Denn sobald ich einen Notruf absetzte werden auch sie benachrichtigt. Während ich geröntgt und durchgecheckt werde kümmert sich Matthias bereits um meinen Rücktransport nach Deutschland. So verbringe ich nur einen Tag im slowenischen Krankenhaus. Mit einem Krankenwagen fahren wir acht Stunden nach Deutschland und zu meinem Glück fährt ein super sympathischer Rettungssänitäter mit, mit dem die Stunden auf der Autobahn schnell verfliegen.

In Deutschland werde ich nochmal komplett durchgecheckt und schon wenige Tage später operiert. Mein Oberarm ist gebrochen und beide Knöchel und Füße sind lädiert. Trotzdem bleibe ich positiv freue mich das nichts noch schlimmeres passiert ist und lasse mir auch in dieser schwierigen Situation nur selten mein Lächeln rauben, denn gerade jetzt ist es wichtig nicht aufzugeben. Ich brauche all meine Kraft und eine große Portion Optimismus, um möglichst schnell wieder fit zu werden und vielleicht noch dieses Jahr wieder auf Wanderschaft zu gehen? Aber ich bin eine kleine Kämpferin, ich glaub ich schaffe das 🙂

Spendenprojekt Alpendurchquerung

Ich liebe die Alpen. Und genau aus diesem Grund möchte ich sie dieses Jahr zu Fuß durchqueren. Doch die Alpen sind nicht nur ein fabelhafter Ort zum Wandern, sondern die Alpenwelt ist viel mehr. Sie ist ein Ort der Artenvielfalt und Biodiversität. Sie ist ein Rückzugsort für viele verschiedene Tiere und auch für die Trinkwasserspeicherung und die Reinigung der Luft sind die Alpen von großer Bedeutung.

Und genau diese Alpenwelt ist in den letzten Jahren bedroht. Immer mehr werden die Alpen erschlossen und Energie, Verkehr und auch Tourismus bedrohen die empfindliche Natur. Doch ich finde es wichtig diese wunderbare Berglandschaft auch für zukünftige Generationen zu erhalten und möchte meine Wanderung dafür nutzen Spenden für den Alpenschutz zu sammeln.

Wofür spenden?

Seit 1952 setzt sich die internationale Alpenschutzkommission CIPRA (Commission Internationale pour la Protection des Alpes) für den Schutz der Alpen ein. Die Cipra möchte eine nachhaltige Entwicklung und die Erhaltung des Natur- und Kulturerbes im Alpenraum fördern. In allen Alpenländern setzt sich die CIPRA für den Schutz der Alpen ein und möchte diese vor allem auch für zukünftige Generationen als Erholungsraum erhalten. Dabei hat CIPRA zahlreiche Projekte die diese Ziele verwirklichen sollen. Beispielsweise setzt sich ein Projekt für einen nachhaltigeren Alpentourismus mit einem achtsameren Umgang mit der Natur ein. Auch für den Klimaschutz setzt sich die CIPRA mit verschiedenen Projekten ein, um die Alpen zu schützen. Mehr zu den Projekten der CIPRA erfährst du auf deren Webseite. Aber nicht nur das, sondern die CIPRA ist auch Initiator der Via Alpina und ihnen habe ich es zu verdanken, dass es diesen tollen Fernwanderweg überhaupt gibt.

Die CIPRA ist eine nichtstaatliche, unabhängige und nicht gewinnorientierte Organisation mit einer internationalen Geschäftsstelle in Liechtenstein und Vertretungen in sieben Alpenstaaten. Als alpenweit tätiges Netzwerk vertritt die CIPRA rund 100 Organisationen und Institutionen sowie Einzelmitglieder.

Wie spenden?

Hilf mit die Alpen zu unterstützen:

Paypal:
paypal.me/carohatwanderlust

Spendenkonto:
Sparkasse der Stadt Feldkirch
BIC: SPFKAT2B
IBAN: IBAN: AT18 2060 4031 0041 1770
Verwendungszweck: Wanderung Caroline Ludwig

So wie es auf meiner Wanderung auf jeden Schritt ankommt, zählt auch hier jeder Euro. Sei auch Du dabei und unterstütze z.B. mit einem Betrag pro Kilometer (die Via Alpina ist 2500km lang) bzw. einer einmaligen Spende die Alpenschutzorganisation.

Alpendurchquerung auf der Via Alpina

Alpendurchquerung auf der Via Alpina (roter Weg)

Komm mit auf meine Alpendurchquerung auf der Via Alpina.

Davon die Alpen zu Fuß zu durchqueren träume ich schon seit meiner kleinen Alpenüberquerung auf dem E5 im Jahr 2016. Und wie das Schicksal so spielt habe ich ein Jahr später, nach der Beendigung meiner Wanderung auf dem Pacific Crest Trail von der Via Alpina erfahren.

Seitdem hat sich die Idee die gesamten Alpen zu durchqueren in meinem Kopf festgesetzt und da ich dieses Jahr mit meinem Studium fertig bin schrie alles in mir: „Jetzt ist es soweit“. Und im Mai ist es hoffentlich auch soweit sein und ich möchte meine Alpenquerquerung auf der Via Alpina in Triest starten.

Strecke:

Auf der Via Alpina möchte ich von Triest nach Monaco über 2500 km die Alpen durchqueren.

Weg und Ausschilderung:

Der Via Alpina führt mich meist durch hochalpines Gelände durch alle acht Alpenländer. Mitten durch das Herz der Alpen warten traumhaft schöne Landschaften auf mich. Es wird hoch hinaus gehen, denn insgesamt gilt es 170.000 Höhenmeter zu überwinden.. Und falls es noch nicht zu anstrengend ist können auch noch zahlreiche Gipfel am Wegesrand bestiegen werden.

Die Ausschilderung der Via Alpina soll sehr gut sein. Die Via alpina ist nicht immer direkt ausgeschildert sondern oft die nächsten Dörfer oder Highlights. Meine GPS Daten zum Mitverfolgen meiner Wanderung und vielleicht sogar zum Nachwandern findest du auf Komoot.

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Wege und 5000Wegnetz, dass alle Alpenregionen abdeckt. Nur den rote Weg führt allerdings einmal quer durch die Alpen und ist mit 161 Etappen der längste aller Via Alpina Wege. Sein Wegverlauf folgt dem Hauptalpenkamm und beginnt in Triest und führt über Slowenien, Italien, Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Schweiz und Frankreich bis nach Monaco.

Geschichte:

Der Via alpina wurde 1999 von acht europäischen ins Leben gerufen, indem vorhandene Wanderwege zu einer Alpendurchquerung verbunden wurden.

Wanderzeit:

Vor allem aufgrund von Schnee ist der Via alpina eigentlich nur von Mai bis September wanderbar.

Anreise:

Die ist sowohl mit dem Auto als auch wunderbar mit der Bahn oder in die nächstgelegene größere Stadt mit dem Flugzeug möglich. Ich werde mit der Bahn von Frankfurt bis Triest fahren. Das Ticket habe ich über die Deutsche Bahn Website gebucht.

Etappen:

Ich werde jeden Tag durchschnittlich 20km und 1000 Höhenmeter überwinden.

Schlafen:

Ich werde mit Biwacksack unterwegs sein und teilweise in Hütten schlafen. Da biwakieren in den Alpen leider oft rechtliche Grauzone ist werde ich auch bei vielen Hütten meine Situtation erklären und hoffen das ich auch ein paar Mal vor den Hütte zelten darf.

Verpflegung:

Sowohl Essens- als auch Wasserversorgung sollten auf der Via alpina kein Problem sein. Alle paar Tage komme ich durch Dörfer mit Einkaufsmöglichkeiten und auch die bewirtschafteten Hütten bieten sich zu einer Einkehr an. Wo genau ich eingekauft werde und ob immer genügend Wasser zu Verfügung stand kann ich Dir erst nach meiner Wanderung genauer sagen.

Gepäck:

Ich werde mit einen Basisgewicht von 7,5kg unterwegs sein und je nach Etappe zusammen mit Essen und Wasser meist 10 bis 15kg auf dem Rücken herumtragen. Was alles den Weg in meinen Rucksack findet erfährst du in meiner Packliste für Fernwanderwege.

Geld:

Für die gesamte Wanderung kalkuliere ich ca. 2000€ ein. Das Geld verplane ich ungefähr wie folgt:

  • 2 Zugfahrten (Frankfurt – Triest): 130€
  • Nächte in Unterkünfte: 500€
  • Essen & Trinken: 1300€

Handyempfang:

In den meisten Ländern gilt das Roaming von der EU. So können mobile Daten weiterhin genutzt werden. In der Schweiz gilt das normale EU Roaming nicht und ich benötige einen zusätzlichen Tarif. Inwiefern es in den Alpen überhaupt Handyempfang gibt verrate ich Dir nach meiner Wanderung.

Infos:

Alle wichtigen Infos zum Trail findest du auch auf der offiziellen Via alpina Webseite.

Packliste für Fernwanderungen

Heute stelle ich sie dir vor: Meine Packliste für Fernwanderungen und Trekkingtouren. Nach meinen Wanderungen auf dem Pacific Crest Trail und durch die Pyrenäen habe ich sie immer weiter optimiert und meine Lieblingsausrüstung gefunden.

Dabei beträgt mein Basisgewicht ca. 7,3 kg und was ich alles in meinem Rucksack dabei habe erfährst du hier.

Aber was ist überhaupt das Basisgewicht? Hierbei handelt es sich um das Rucksackgewicht ohne Essen und ohne Wasser. Denn sowohl Essen und Wasser können je nach Wanderung und Etappe sehr stark variieren.

Packliste für Trekkingtouren und Weitwanderungen

Du brauchst neue Ausrüstung? Bei WalkontheWildSide bekommst du mit dem Code „WANDERLUST10“ 10% Rabatt.

Kleidung:

Ektronik:

Küche:

Erste Hilfe Set: 200g

Kulturbeutel: 300g

  • Sonnencreme
  • Desinfektionsmittel
  • Toilettenpapier
  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Medikamente
  • Kamm
  • Haargummis
  • Schwamm
  • Lippenbalsalm
  • Tape
  • Peerag
  • Rasierer

Sonstiges:

Reiseunterlagen:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Flug-, Bahntickets
  • Kopie Impfausweis
  • Kopie Personalausweis
  • Krankenversicherungsschein
  • Kreditkarten
  • Bargeld

An der Frau:

* Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links, d.h. erhalte ich eine Provision (ohne, dass es Dich mehr kostet), wenn Du auf die Links klickt und Produkte bestellst.

Du hast noch Fragen zu meiner Packliste für Trekkingtouren? Dann lass mir einfach einen Kommentar da 🙂